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Hohe Tiefenschärfe bei Portraitfotografie?

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Moderator: ft-team

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Gast

Hohe Tiefenschärfe bei Portraitfotografie?

Beitrag von Gast » Di Mai 16, 2006 5:11 pm

Guten Tag liebe Leser und Leserinnen und herzlich willkommen in diesem Thread. Ich freue mich, dass Sie zu mir gefunden haben und nun viel Spaß mit dem Thema:

Also heute meinte ein Fotospezialist zu mir, dass man Portraits mit einer möglichst kleinen Blende, also einer möglichst hohen Blendenzahl fotografieren soll, damit man ein größtmögliches Ausmaß an Tiefenschärfe erreicht.

Als ich das hörte, dachte ich "What the fuck?" Bisher dachte ich immer, dass man bei der Portraitfotografie bewusst eine möglichst geringe Tiefenschärfe wünscht (deshalb auch die 100 - 130er Standardportraitbrennweite und die möglichst offene Blende) damit sich die Person gut vom Hintergrund abhebt.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es auch einfach viel besser aussieht bei einem Portrait eine möglichst geringe Tiefenschärfe zu erreichen.

Gut. Dass er mit seiner Annahme total falsch läge habe ich ihm dann auch entgegnet. Er wollte es allerdings nicht glauben. Er meinte, die Tatsache, dass er das wüsste, wäre der Grund warum er ein besserer Fotograf sei als ich ^^. Dann war die Diskussion beendet.

Natürlich weiß ich, dass er Unrecht hat. Dass ich das hier im Forum poste soll einfach nur für mich eine Bestätigung sein UND vielleicht hört er ja auf euch und sieht es ein. Wäre doch schade um die ganzen unruhigen Portraithintergründe, nicht?
Also postet mal, was ihr von diesen äußerst selbstüberzeugten Fotografen haltet, die etwas falsch machen, aber es nicht ändern wollen, weil sie ihre Fehler nicht einsehen wollen.

Werner_B.

Beitrag von Werner_B. » Di Mai 16, 2006 6:53 pm

:shock:
Zuletzt geändert von Werner_B. am Sa Nov 28, 2009 11:51 am, insgesamt 1-mal geändert.

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Di Mai 16, 2006 7:36 pm

Vielleicht liegt die Wahrheit in der Mitte:

Wenn Du bei einem Portrait mit einem 100mm 1:2.8 die Blende wirklich ganz aufmachst und das Gesicht deines Opfers formatfüllend ins Bild setzt, dann wirst Du u.U. eine so kurze Schärfentiefe bekommen, daß sie nicht mehr von der Nasenspitze bis zu den Ohren reicht.

Außerdem ist die Abbildungsleistung eines jeden Objektivs bei seiner größten Öffnung noch nicht optimal - aber das kann man hier auch als "Weichzeichner" werten.

Also vielleicht würde ich obiges Objektiv bei Blende 1:5.6 verwenden.

Aber sicher nicht bei Blende 1:22

pP-Tour
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Beitrag von pP-Tour » Fr Mai 19, 2006 2:47 pm

*sich einmischt*

Grundsätzlich verstehe ich die totalitäre Haltung von Werner nicht. Zumal er denjenigen, den er hier aus der virtuellen Ferne abwertet, offensichtlich nicht mal kennt.

Ich habe für mich beim Lesen des Eingangsposts auch die Augen verdreht aber bin zu dem Entschluss gelangt, solche Gedanken einfach mal aufzugreifen und praktisch auszuprobieren.

Hats hier schon jemand probiert?

Werner_B.

Beitrag von Werner_B. » Fr Mai 19, 2006 3:31 pm

:shock:
Zuletzt geändert von Werner_B. am Sa Nov 28, 2009 11:51 am, insgesamt 1-mal geändert.

majo
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Beitrag von majo » Sa Mai 20, 2006 1:55 pm

Ich habe zwar mit Portaitfotografie nichts am Hut, aber von den Bildern die ich bisher gesehen habe und auch von dem was man so liest wird immer vesucht den Hintergrund unscharf zu halten, bei Pflanzen versucht man selbiges ja auch, trotzdem:

1) Was wenn dieser Fotospezialist aber eh nur mit diesen einfarbigen oder verwaschenen Studiohintergrunden arbeitet ist es doch eh egal, oder!?

2) Wenn ich mit einem 100mm Objektiv an einer DSLR aus 2m Entfernung ein Portrait min einer leichten Seitenansicht bei Blende 2,8 aufnehmen würde, dann hätte ich eine Schärfentiefe von gerade mal ca. 5cm und selbst bei Blende 5,6 nur knapp 10cm, d.h. eine Teil des Kopfes liegt in Unschärfe mit Blende 16 hätte man aber schon ca. 30cm, wobei ein evtl. Hintergrund dabei immer noch genug Unschärfe hat.

Wie sieht es mit dieser theoretischen Sicht aus und ist es nicht auch von der Art des Portraits abhängig?

Gruß
Mario
Stromleitungen: Eine allgegenwärtige Form "visueller Verschmutzung" [Michael Freeman]

pP-Tour
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Beitrag von pP-Tour » So Mai 21, 2006 3:44 pm

majo hat geschrieben:
Wie sieht es mit dieser theoretischen Sicht aus und ist es nicht auch von der Art des Portraits abhängig?
Selbstverständlich - jedenfalls, wenn es nach mir geht. Zum Beispiel wäre es unsinnig, den Hintergrund dieses Bildes:

Bild

"scharf" darzustellen.

Genauso unsinnig wäre es meines Erachtens, den Hintergrund hier:

Bild

"unscharf" zu präsentieren.

Es ist eben eine Sache, die meiner Meinung nach nicht absolut beantwortet werden kann. Schon gar nicht mit einer 99%igen persönlichen Einstellung. Ohnehin schränkt man sich in seinen Möglichkeiten dadurch doch nur selbst ein.

Weswegen ich mich hier überhaupt eingemischt hatte, war die doch sehr bestimmende Meinung von Werner gewesen. Aber nichts für ungut. Würden wir alle die gleiche Meinung vertreten, wäre ohnehin alles sehr sinnarm.



:D

Gast

Beitrag von Gast » Mo Mai 22, 2006 1:55 am

Nunja unbeachtet dessen, was du noch geschrieben haben magst, sieht zweiteres Bild doch sehr sehr sehr nach einer Fotomontage aus Model und Hintergrund aus.

Um mich nochmal abschließend zu äußern: Bei der Diskussion mit diesem Spezialisten ging es um klassisches Portrait, nicht um das Einbeziehen des Hintergrundes. Punkt und Ende.

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