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Monitor-Kalibrierung ... ein Wundermittel ?

Alles rund um die digitale Bearbeitung der Bilder am Computer. Bearbeitungsmethoden der Digitalfotografie.

Moderator: ft-team

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KaoTai

Monitor-Kalibrierung ... ein Wundermittel ?

Beitrag von KaoTai » Mo Sep 20, 2010 9:40 am

Dumme Frage:

Wenn nach der Kalibrierung alle Monitore eine gegebene Bilddatei exakt gleich darstellen,
warum sollte ich mir dann nicht den allerbilligsten Monitor kaufen ?

Im Ernst:

Einmal den Spyder davorgehalten kann doch aus einem schlechten Monitor keinen guten machen.
Wenn es aber umgekehrt einen guten Monitor auf den "kleinsten gemeinsamen Nenner" reduziert, dann ist es noch schlimmer.

Also:

Kann mir jemand eine erklären was genau der Spyder einheitlich einstellt (anscheinend Weißpunkt (entspr. Weißabgleich) und Gamma, (also Gradation)) ?
Und vor allem, was dann an Freiheit zwischen den verschiedenen Monitoren noch übrigbleibt ? (Tonwertumfang ?)

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fotoart
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Beitrag von fotoart » Di Sep 21, 2010 11:29 pm

Ein bisschen Googeln und es lässt sich alles über Kalibrierung erfahren, warum hier noch einmal aufschreiben?

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Do Sep 23, 2010 12:53 pm

fotofart hat geschrieben:Ein bisschen Googeln und es lässt sich alles über Kalibrierung erfahren, warum hier noch einmal aufschreiben?
Danke!

Elwood
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Beitrag von Elwood » Fr Sep 24, 2010 12:03 am

Jeder Monitor deckt einen bestimmten Farbumfang ab. Meist wird das als zwei- exakter als dreidimensionales Diagramm dargestellt. Wenn wir jetzt mal nur eine Farbe betrachten, dann kann der eine Monitor diese Farbe bis zum Sättigungsgrad x darstellen, ein anderer bis y. Das ist dann schon der erste Unterschied.
Der zweite Unterschied ist dann, wie eine Farbe aussieht. Jedes (unkalibrierte) Gerät stellt z.B. reines Blau anders dar.
Dann gibt es natürlich noch Unterschiede in der Darstellung verschiedener Helligkeitsstufen (Zeichnung in den Schatten, Ausgebrannte Lichter). Letzteres wird durch den Spyder IMHO nicht kalibriert.

Um einheitliche Farben über einen gesamten Arbeitsprozess (Foto, Bearbeitung, Layout, Druck) zu haben, einigt man sich auf einen bestimmten Farbraum (vereinfacht dargestellt: die maximale Ausdehnung des Diagramms). RGB 12,120,35 bedeutet dann auf allen Geräten genau die selbe Farbe.
Jetzt muss ich "nur" noch meinen Monitor dazu bringen, genau diese Farbe darzustellen. Und zwar genauso wie auch die Druckmaschine diesen Farbwert interpretiert. Es geht also nicht darum, möglichst viele Farben darzustellen, sondern die gegebenen exakt zu reproduzieren. (Das Ausgabegerät sollte aber schon den gewählten Farbraum so vollständig wie möglich darstellen können. Sonst ist eine "Gammut-Warnung" nötig bzw. die Simulation des jeweils schwächsten Glieds in der Kette auf allen anderen Geräten.)

Die Frage ist nun, wie nahe man einen Monitor an die gegebenen Vorgaben anpassen kann. Die meisten einfachen Monitore sind schon mit sRGB als kleinstem gemeinsamen Nenner deutlich überfordert. Adobe RGB bringen nur wenige teure Geräte usw.
Einigen Billigheimern kann man auch bei großem Verbiegen der Farbtabelle (durch den Spyder) keine sauberen Grundfarben oder ein sauberes Weiß beibringen. Die decken dann nicht nur den Farbraum unzureichend ab, sondern stellen die Farben auch noch falsch dar.
Wenn dann noch die Helligkeitsabstufungen unzureichend sind, sehen selbst nach "Kalibrierung" die Farbverläufe aus wie Stufen und ein Graukeil ist dann plötzlich bunt gestreift.

Beantwortet das die Frage?

Grüße
Elwood

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