Bilderarchivierung bei bearbeiteten Bildern?

[TommyXP]

Hallo,
ich hätte eine Frage bezüglich dem Thema Bildarchivierung zu bearbeiteten Bildern, wo ich allerdings leider bisher immer noch nicht so richtig ein eigenes System habe wie ich es in der Praxis am besten umsetze.
Und zwar wenn ich zum Beispiel ich habe eine Originalbild welches ich ich nur begradigen und nachschärfen möchte. Bisher habe ich es immer so gemacht das ich die Originaldatei genommen habe, diese bearbeitet habe und dann das Original überschrieben habe. Wenn es nicht gerade extreme Bildbearbeitungen gewesen war. Da das Originalbild wenn es schief ist ja nicht gerade wirklich gut geeignet ist, für irgendetwas.

Ist meine Vorgehensweiße richtig oder wie macht ihr es?

Oder sollte ich jeden Bearbeitungsschritt sepperat abspeichern als Datei auch wenn sich einige Daten anhäufen und man dann vielleicht auch ein wenig den Überblick verliert?
Wie sieht richtige Bildarchivierung bei der Bearbeitung von Bildern aus?

Vielen Dank im Voraus für eure Unterstützung!

[KaoTai]

Wenn Du mit dem RAW-Format arbeiten würdest, würde sich das Problem so nicht stellen.

Denn die Kamera nimmt im RAW-Format auf, aber wenn Du mit den Bildern etwas anfangen willst (Ausdrucken, Präsentieren, in Web stellen, anderen geben), dann mußt Du sie sowieso in ein normales Bilddateiformat abspeichern, typischerweise JPEG.

Dann hast Du das unbearbeitete RAW aus der Kamera und das fertige JPEG aus deinem Bildbearbeitungsprogramm.


Bei den Kameras die schon in JPEG aufnehmen mache ich es so, daß ich den Inhalt der Speicherkarte einmal in einen Ordner "Originale" kopiere und einmal in einen Ordner WORK.
Den "Originale"-Ordner fasse ich nicht mehr an.
Den WORK-Ordner miste ich erstmal aus, d.h. ich lösche die 90% Bilder, die ich nicht nachbearbeite.
Dann bearbeite ich die übrigen Bilder mit Photoshop.

Wenn ich mit dem Bearbeiten fertig bin, dann brenne ich WORK und Originale auf DVD und speichere sie auf die exteren USB-Platte.
Dann kann ich den Originale-Ordner wieder löschen, das spart 90% Speicherplatz.

Grundsätzlich haben bei mir die Bilder Namen wie 110205_123.jpg.
Dieser Name enthält somit das Datum (05.Feb 2011) und die laufende Nummer (123) an dem Tag.
Alle Versionen und Varianten dieses Bildes behalten diesen Namensstamm, heißen dann etwa 110205_123_sw_small.jpg (Schwarzweiß-Version, klein fürs Web).
Wenn ich nach 5 Jahren von dem Foto das im Web steht einen Print in 30x45cm will, dann kann ich anhand des Namens 110205_123*.* alle Versionen dieser Datei finden. Außerdem sagt mir der Name wann es aufgenommen wurde, d.h. ich weiß auf welcher Archiv-DVD es liegt.

[fotoart]

Es läuft gerade eine Dokumentation über Andreas Gursky im Fernsehen.
Da sieht man wie beim derzeitig namhaftesten und teuersten künstlerischen Fotografen ein Bild entsteht. Es ist enorm viel Arbeit.
Wer sich mit ihm, mit der Akademie in Düsseldorf und den Bechers beschäftigt kann eine Menge lernen, dann wird Archivierung und Bildbearbeitung das geringere Problem,
das löst jeder nach persönlichen Vorlieben, das Hauptaugenmerk ist auf die kreative Entwicklung des Bildinhaltes gerichtet denn da steckt die Botschaft drin und das ist ein sehr komplexes Thema.

[KaoTai]

wird Archivierung und Bildbearbeitung das geringere Problem ... das Hauptaugenmerk ist auf die kreative Entwicklung des Bildinhaltes

Aha.

Wer also nach Tipps für die richtige Archivierung seiner Bilder frägt, der disqualifiziert sich deiner Meinung nach als seriöser Fotograf, weil einzig und allein die "kreative Entwicklung des Bildinhaltes" zählt.

Wenn ich also das Bild nur kreativ genug gestaltet habe, dann macht es auch nichts aus, wenn ich nach 2 Jahren davon keine Prints mehr herstellen kann weil ich weder Negative noch Dateien dazu finde.

Was bin ich doch für schlechter Fotograf!

Fotografen von deinem Rang könne solche Technikalitäten natürlich ihren Galeristen und den Museums-Kuratoren überlassen.

[AwieAngela]

[Johnars]

Fotografen von deinem Rang könne solche Technikalitäten natürlich ihren Galeristen und den Museums-Kuratoren überlassen.

Nein für das hat er seine Assis, die auch seine Ausrüstung rumschleppen und das alles zu einem Hungerlohn schliesslich dürfen sie ja dem grossen Meister über die Schultern schauen und werden auch mal so berühmt wie er

[fotoart]

Weiß wie schwer es ist eine Gruppe von Menschen zu leiten so, dass am Ende Qualität entsteht.
Jedoch nicht als Fotograf, bin nicht die Nummer 1 wie Gursky, sondern genieße das Dasein als Einzelgänger nur mit Kamera und PC im kleinen Rahmen.
Im Bereich Fotografie tauchen somit keine Fragen auf die sich nicht experimentell selbstständig lösen ließen.
Die Schwierigkeiten mit mehreren Menschen an einem Projekt zu arbeiten und selbst die Verantwortung zu haben für das Gelingen
ist mir eher aus dem sozialen Bereich vertraut wenn es darum geht seelische Probleme miteinander zu lösen.
Gemeinschaftliche Dinge lassen sich als Einzelgänger nicht klären.
Deshalb ist der Prozess bei sozialer Arbeit und künstlerischer Arbeit sehr ähnlich und lässt sich gut miteinander verbinden.
Das ist die Intention die ich bei Andreas Gursky mit seinen Bildern und seinem Team verstehe.

[TommyXP]

Vielen Dank erst mal für die zahlreichen Antworten.
Ich werde auf jeden Fall den Grundweg so gehen wie es die meisten von Euch beschrieben haben. Ich denke dann gehe ich auch wirklich auf Nummer sicher, denn eine Fehlbearbeitung an einem Bild könnte schlimme Folgen haben, wenn es einem danach doch nicht so richtig gefällt.
Schönes Wochenende allen noch!

Tommy

[Gast]

,...und werden auch mal so berühmt wie er

Im Falle von Fotoart wollen wir das seinen Assis doch nicht wirklich wünschen, oder?

[fotoart]

Häufig haben Schüler den Meister überlebt und wahren dann besser...