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EF-Objektive an EF-S Bajonett

Fragen und Antworten rund um Objektive für DSLR Digitalkameras.

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hbox82
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EF-Objektive an EF-S Bajonett

Beitrag von hbox82 » Mi Apr 20, 2011 9:11 am

Hallo zusammen.
ich habe eine Frage bzgl. EF und EF-S Objektiven. Vllt hab ich da ja ein Verständnisproblem.
Ich habe eine EOS 30D und ein EF-S 17-55mm. Heißt im Klartext:
APS-C Sensor = Faktor 1.6, ergibt effektiv eine Brennweite von 27-88mm.

Schließe ich jetzt ein EF-Objektiv an, z.B. das EF 70-300mm, hab ich dann eine effektive Brennweite von 70-300? Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, da das Objektiv doch ein größeres Bild auf den kleinen Sensor wirft und so nur ein Ausschnitt des Bildes präsentiert wird, d.h. am Ende müsste ich diesen Ausschnitt vergrößert auf die Linse bekommen als mit einer Vollformatkamera?!
Oder seh ich das falsch??

Danke für die Hilfe :)

Grüße, Holger

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heribert stahl
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Re: EF-Objektive an EF-S Bajonett

Beitrag von heribert stahl » Mi Apr 20, 2011 9:52 am

hbox82 hat geschrieben: ...APS-C Sensor = Faktor 1.6, ergibt effektiv eine Brennweite von 27-88mm.
Das verstehe ich, ist aber falsch. "Effektive Brennweiten" gibt es nicht.
hbox82 hat geschrieben: ..., da das Objektiv doch ein größeres Bild auf den kleinen Sensor wirft und so nur ein Ausschnitt des Bildes präsentiert wird, d.h. am Ende müsste ich diesen Ausschnitt vergrößert auf die Linse bekommen als mit einer Vollformatkamera?!
Das verstehe ich nicht. Wenn Du aber den ersten Teil verinnerlicht hast, duerftest Du Dir die Antwort selbst geben koennen.
Ein Denkanstoss noch: warum sollte sich ein Objektiv veraendern, wenn man aus einem Papierbild etwas herausschneidet?

Gruss
Heribert

KaoTai

Re: EF-Objektive an EF-S Bajonett

Beitrag von KaoTai » Mi Apr 20, 2011 10:24 am

hbox82 hat geschrieben: z.B. das EF 70-300mm, hab ich dann eine effektive Brennweite von 70-300?
Nein, ein EF-S 70-300mm ist genau wie ein EF 70-300mm.

Und ja, es "wirkt" an deiner EOS 30D (Crop-Faktor 1.6) effektiv so, wie ein 112-480mm an meiner EOS 5D-II (Crop-Faktor 1.0).

Nur, wenn es ein EF-S-Bajonett hätte, würde es an meine Kamera nicht passen.

daimos
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Beitrag von daimos » Mi Apr 20, 2011 10:28 am

Hi,

die Brennweite bleibt gleich, denn sie ist eine optische Eigenschaft des Objektivs. Diese ändert sich nicht, nur weil man eine Linse statt an Vollformat an eine APS-C Kamera anbringt.

Was sich ändert ist der Bildausschnitt - der ist kleiner. Das ist er bei dem 17-55 genau so wie bei nem 70-300er. Um den selben Bildausschnitt zu bekommen, muss man an einer Vollformat Kamera mit 27-88 bzw. 112-480 mm fotografieren.

Warum kann man das nicht gleichsetzen und vonn "effektiver Brennweite" sprechen?

Weil es falsch ist! Erstens ist die Brennweite die Entfernung einer Linse zu ihrem Brennpunkt und somit keine Frage der Kamera dahinter und 2. macht es sehr wohl einen Unterschied, ob ich nun mit 15mm an APS-C oder 24mm am Vollformat fotografiere. Die Tiefenschärfe bei 15mm ist deutlich größer als bei 24mm. In dem Fall schert sich nämlich die Linse nicht darum, wieviel vom Bild tatsächlich abgebildet wird.

Ob das nun ein Vor- oder Nachteil ist kommt immer auf die Situation an, ich bin mit meiner APS-C Kamera sehr zufrieden.
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Re: EF-Objektive an EF-S Bajonett

Beitrag von hbox82 » Mi Apr 20, 2011 10:28 am

"warum sollte sich ein Objektiv veraendern, wenn man aus einem Papierbild etwas herausschneidet?"

An dem Objektiv verändert sich ja nichts. Nur wenn ich einen kleineren Bildausschnitt (wg. des kleineren Sensors) auf die gleiche Papiergröße bringe, ist es am Ende ja doch vergrößert...

ach ja ich vergaß: Demnach ist es wohl egal, ob das Objektiv bei EF-S näher am Sensor sitzt als das EF, richtig?

daimos
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Beitrag von daimos » Mi Apr 20, 2011 10:55 am

Das kann man endlos so weiter führen :) Ich benutze selbst oft die äquivalenten Brennweiten, weil sie einfach den Bildausschnitt besser beschreiben, aber optisch gesehen ist es falsch.

Nun muss man aber auch sagen, dass APS-C Sensoren nichts schlechtes sind und man damit ausgezeichnete Bilder machen kann. Die zahlreichen erhältlichen EF-S Objektive sind auch genau darauf abgestimmt. So haben die Vollformat Nutzer im Weitwinkel oft 16-35mm, dann 24-70 oder 105 und nach vorne raus sind 70-200 oder 70-300 gängig. Als Festbrennweite und Normalobjektiv kommt gerne 50mm zum Einsatz, was in etwa der Sensor-Diagonalen entspricht.

Für meine 7D habe ich 10-22, 15-85 und als "Normal-Festbrennweite" ein 28mm. Das ergibt alles wieder den selben Bildausschnitt, aber eben bei anderen Brennweiten.

Meine Lumix TZ8 hat ein 12x Zoom mit einer Brennweite von 4,1 bis 49,2 mm. Durch den Mini-Sensor dahinter erzielt sie eine Bildwirkung die eine Vollformat Kamera mit 24-300 aufnehmen würde. Dennoch sind die Bilder grundverschieden (Rauschen und Schärfe mal außen vor), vor allem die Tiefenschärfe ist vollkommen anders.
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heribert stahl
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Re: EF-Objektive an EF-S Bajonett

Beitrag von heribert stahl » Mi Apr 20, 2011 4:48 pm

hbox82 hat geschrieben:
An dem Objektiv verändert sich ja nichts.
Und da Brennweite und Lichtstaerke die 2 elementaren Eigenschaften eines Objektives sind, hast Du das ja jetzt verstanden... :wink:

Vergiss einfach die Umrechnerei. Die braucht es hoechstens bei der Unterhaltung mit "Fotodinosauriern" oder zum Verstehen von alten Lehrbuechern.

Korrekt waere es, von vergleichbarer oder aequivalenter Kleinbildbrennweite zu sprechen. Das hat allerdings zu Hochzeiten des Pocket- oder Mittel- oder Grossformat auch keiner gemacht.

Gruss
Heribert

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