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Kleine Foto'Ecke' für (Architektur)Modellbau??

Tipps, Kniffe und Bastelleien unserer Forum-User rund um die digitale Fotografie.

Moderator: ft-team

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Mattai
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Registriert: Do Mär 08, 2012 11:00 am

Kleine Foto'Ecke' für (Architektur)Modellbau??

Beitrag von Mattai » Do Mär 08, 2012 11:37 am

Liebes Forum,

Ich wurde neulich damit beauftragt eine 'Fotoecke' für die Dokumentation unserer Studentenarbeiten (Architektur) einzurichten. Seitdem stöbere ich nach Know-How im Netz, habe nun einige Fragen offen und hoffe hier nimmt sich jemand meiner an. (Für schnelleser und eilge - die wichtigen Fragen stehen ganz unten) ;)

Ausgangssituation:
Wir haben jede Menge stuentischer Arbeiten (Modelle) aus Papier/Pappe/Holz, die wir für die Dokumentation fotografieren wollen. Bisher wurde das immer 'provisorisch' irgendwo in einer Ecke, auf irgendeinem Untergrund, mit Tageslicht durchs Fenster geknippst.
Mich persönlich nervte diese Herangehensweise, da selten brauchbare Bilder herauskamen - so bekam ich den Auftrag für eine 'Fotoecke'.

Anforderungen:
Es wäre wichtig die Objekte vor einem dunklen Hintergrund zu fotografieren, um sie ggf. freistellen zu können bzw in einheitlichem 'Look' zu haben.
Das ganze soll beleuchtet werden können - wichtig wären wenig harte Schatten und eine neutrale Lichtfarbe, die Nuancen in Papierfarben halbwegs sichtbar werden lassen.
Allerdings ist vollständige 'Schattenfreiheit' auch nicht immer ideal, da manche modelle/Arbeiten (Reliefs z.B.) auch definierte Schattenseiten/Schlagschatten benötigen, um plastisch zu wirken.

Derzeit vorhandenes Setup:
Wir haben in einem Nebenzimmer Platz für eine 'Fotoecke' schaffen können, die bisher wie folgt aussieht:
- 1 Tischplatte, ca. 80x160cm, vor einer weißen Wand
- Links und rechts davon 2 Stellwände, 80cm tief 230cm hoch
- 1 Rolle schwarzer Tonkarton als Hintergrund (von oben angehängt und über Wand auf Tisch abgerollt)
- 2 Baustrahler
- Drumherum nur bedingt viel Platz für großes Setup mit Stativen etcpp.

Probleme:
- Die Baustrahler machen Schlagschatten
- sind nicht hell genug
- lassen sich mit der Kombination mit einfallendem Tageslicht nicht vernünftig weißabgleichen
- das Tonpapier ist minimal 'glänzend', zumindest sieht man durch reflektiertes licht im 'Bogen' hinten immer einen Farbverlauf im Hintergrund.

Angedachtes Setup:
- Stoffhintergrund Schwarz (erhofft: Lichtschluckend/matt)
- Tageslichtlampe mit Softbox/Durchlichtschirm
Da das Budget wie immer recht gering ist (max 100€) und jegliche Investition in die Sache ohnehin schon x-fache Verbesserungen bringen würde sind wir auf günstig-Angebote von Ebay/Amazon angewiesen (Studiolichtsets Stativ+TageslichtLeuchte als Energiesparlampe+Diffusor)

und Finally - Offene Fragen:

Was eignet sich besser für unsere Zwecke:
Softbox stehend (Angebote meist 40x60cm) oder eine Kombi aus Durchleuchtschirm/Reflexionsschirm (meist ca 84cm)?
Welche Version ist 'vielseitiger' für unterschiedliche Belichtungssituationen? Wofür werden diese in der Regel eingesetzt?

Ich habe das Gefühl eine Tageslichtlampe mit Softbox auf Stativ ist eher unflexibel (könnte man evtl noch direkt obendrüberhängen, quasi als 'Himmel') - und diese Schirme kann man evtl. ein wenig besser ausrichten (und ggf. weglassen und hat normale Strahler für Harte Schatten)?
Allerdings ist für 2 Leuchten mit Schirm schon echt wenig Platz...

Welche Wattzahl/Lichtmenge bräuchte man um diese Fläche (ca. 150cm x 80cm) vernünftig hell ausgeleuchtet zu bekommen?
Die Lampen in den Sets bieten da unterschiedlichste Möglichkeiten (hier beispielhaft):
- Softbox stehend, 60x40cm, 1x45W Enspar = 225W konv.
- Softbox auf Galgen, 40x40cm, 1x105 W Spar = ???W konv.
- Studioleuchten Reflektor 27cm+Durchleuchtschirm 84cm, 2x45W Spar = 2x 225W konv.

Das war jetzt sehrsehr lang - und vermutlich habe ich dennoch irgendwelche wichtigen Angaben vergessen.
Aber dennoch hoffe ich irgendjemand hat sich bis hierher heruntergehangelt und kann mir ein wenig weiterhelfen.

Mit hoffenltich bald erleuchtetem Gruß,
Mateus

TheRaven
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Beitrag von TheRaven » Fr Mär 09, 2012 2:00 pm

Hallo Mattei,

das Thema ist doch prädistiniert dafür sich an dem zu orientieren, was die Natur vorgibt. Die Modelle sind maßstabsgenaue Gebäude, die bestenfalls wirklich mal groß gebaut werden und dann unter freiem Himmel bei Tag und Nacht, bei Regen oder Sonnenschein zu sehen sind. Das Licht, egal bei welchen Wetter, wird draussen nur von einer Lampe gemacht. Das gilt es für euch nun auch maßstabsgerecht in der Fotoecke umzusetzen.

Ich würde mich an eurer Stelle für einen sonnigen, leicht bewölkten Himmel entscheiden. Also ein nicht zu großes Flächenlicht, dass immer noch eine Lichtrichtung hat, aber eben auch keine Schlagschatten macht. Wie groß das sein soll, dass hängt von der Grundfläche der Modelle ab. Mal über den Daumen gepeilt: Bei einem 35cm x35cm großen Bauplatz würde ich eine 80cm x 80cm große Lampe nehmen.

Ein schwarzes Umfeld ist nicht gerade günstig. Unter freiem Himmel würde so ein Häuschen auch noch vom Umfeld aufgehellt werden. Soll das Konzept aber auf schwarz umgesetzt werden, dann sollte man bei Bedarf zusätzlich noch mit Aufhellern arbeiten.

Wie stark die Lampe sein soll ist schlecht zu sagen. Bei einem Blitzkopf sollten 250Ws reichen. Bei Dauerlicht ist es davon abhängig, wie gut ihr den Raum vom Tageslicht abgeschirmt bekommt.

Gruß Der Rabe

Mattai
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Beitrag von Mattai » Fr Mär 09, 2012 5:00 pm

Hallo Rabe,

Danke ersteinmal für Deine Antwort (und für nicht sofortiges "das wird eh nix mit dem Budget / Kauf Dir was ordentliches" etcpp).

Die Hinweise zur 'Natursimulation' leuchten ein. Alelrdings haben wir mit den bisherigen Versuchen mit Baustrahler (=Sonne) festgestellt, dass es uns eben oftmals ZU schlagschattig ist.

Die Grundfläche der Modelle ist meist zwischen 20x20 und 50x60cm, also rund um DIN A3 herum. Deine angepeilten 80x80cm Flächenlicht müssten also hinkommen. Ich hätte zwar gehofft mit weniger auszukommen (gängige Einsteigersetups haben 40x40, 40x60, 50x70cm), schon allein der Handhabbarkeit wegen.

Die Sache mit dem dunklen Untergrund soll eher dazu dienen störende Schatten auf dem Untergrund zu minimieren (sollen nicht vom Objekt ablenken) und ausserdem das Freistellen erleichtern. Die Modelle/Objekte sind nämlich in den meisten Fällen selbst weiß bzw. grau.
Ich habe mir aber gestern schon einige Tutorial-Videos zur TabletopFotografie und Produktfotografie angesehen und bin mir darüber im klaren, dass man mit EINEM Licht allein nicht auf Reflektorenw ird verzichten können.

Die Wattzahl (also eigentlich die Lichtleistung) der Softbox gibt mir noch ein Rätsel auf. Blitz ist uns technisch zu unbekannt - daher lieber das WhatYouSeeIsWhatYouGet mit einem Dauerlicht.
Die Fotoecke liegt in einem Zimmer mit großer Fensterfront, die nur durch einen Lamellensonnenschutz abgedunkelt werden kann. Von "dunkel" kann man da also nciht reden. Wir hatten aber aus dem grund gehofft mit einer Tageslichtlampenfarbe (5400K) bedenkenlos 'mischen' zu können ohne Probleme mit dem Weißabgleich zu bekommen?

Derzeit habe ich ein Setup im Visier, dass bei einer 40x60 Softbox 2 Tageslichtenergiesparlampen verwendet. Diese haben dann je 85W und entsprechen mit je ca. 3000lm zwei 450W Birnen. Falls nötig wäre auch noch 2 x 125W ESL zu haben, oder gar mit einem 4er-Adapter noch mehr.
Die Tageslichtlampen kosten natürlich aber auch Geld, von daher wäre so wenig wie nötig natürlich ideal.

Über weitere Kommentare und hinweise freue ich mich sehr!
Ahoi,
Mattai

TheRaven
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Registriert: Sa Nov 11, 2006 11:00 pm

Beitrag von TheRaven » Fr Mär 09, 2012 5:50 pm

Das geht auch mit nur einem Baustrahler wird dann aber entsprechend "knackig". Schlagschatten sind bei Sonnenschein ja auch okay, werden aber "unter freiem Himmel" durch das Umfeld aufgehellt. Das kann man natürlich auch im Studio simulieren. Dazu braucht es nur eine Styroplatte (weiß oder mattsilber) dem Hauptlicht gegenüber. Schatten sind nur dann was schlechtes, wenn sie zu tief sind, vor allen Dingen aber dann, wenn es mehr als einen davon gibt.

Weicher, aber auch nicht ganz ohne Schatten geht es eben mkt einer Flächenlampe. Ob die jetzt blitzt oder Dauerlicht hat, ist eigentlich wurscht. WYSIWYG ist auch mit Dauerlicht nicht gegeben, da der Belichtungmesser der Kamera dir bei hellen Modellen auch keinen genauen Wert ausspucken wird und du, genau wie beim Blitz, die Belichtung von der Automatik abkoppeln musst.

Fensterlicht und Studiolicht zu mischen ist keine gute Idee. Auch wenn sie annähernd die gleiche Farbtemperatur haben (die allerdings beim Tageslicht auch je nach Wetter und Tageszeit variiert) gibt es keine wiederholbaren Ergebnisse. Selbst wenn das Fenster nicht nach Süden geht, so hast du je nach Tageszeit und Wetter auch unterschiedliche Lichtmengen. Um davon unabhängig zu sein müsste dein Studiolicht ca 6 Blenden über dem liegen, was durchs Fenster kommt. Das ist ne Menge Holz und mit nur 450W nicht zu schaffen.

Gruß Der Rabe

Mattai
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Es ist vvollbracht...

Beitrag von Mattai » Di Apr 17, 2012 12:52 am

Liebes Forum,

Ich wollte mich nach kurzer Sendepause mit dem Stand der Dinge melden, damit das Forum nicht nur als Fragerunde dient und andere Suchende aus meinen Erfahrungen etwas für sich mitnehmen.

Die letzen wochen habe ich damit verbracht das große 3,2,1-Portal nach Schnäppchen und Angeboten zu durchforsten, und habe - wie geplant - eine Softbox 60x40cm samt Stativ gekauft (37€), dazu ein Y-Konverter E27 (4€) und ein 3er-Set Tageslicht/Foto-Energiesparlampen mit je 85W ( 35€).

In der Summe macht das ca 75€ - und was bekommt man dafür?

Die Softbox: innen silber, aussen schwarz. Faltbar, mit neigbarem Spigotfuß und langem Lampenkabel samt Schalter. Die transluzente Stoffschicht lässt sich per Klett befestigen. Gesamturteil: GUT
Das Stativ: alu, leicht, etwas wackelig und nicht wiiiirklich vertrauenserweckend Stabil. Gesamturteil: BEFRIEDIGEND
Die Lampen: Wow, hell. Eine 85W ESL entspricht nach diversen Quellen im Netz ca 425W konventionell. Ergo habe ich mit dem Y-Koverter (also ein 'aus eins mach zwei'-Sockel) 160W ESL = 850W konventionell in der Lampe. Die Lichtfarbe ist angenehm neutral (nicht blaustichig) und die Farbwiedergabe ist für meine nicht kalibrierten Nichtprofiaugen hinreichend in Ordnung. Gesamturteil: SEHR GUT.

Das Setup: Ich werde die Tage mal Fotos machen, wie es nun geworden ist - aber soviel vorneweg ...es erfüllt unsere Ansprüche voll und ganz.

Zunächst haben wir den gesamten Raum in dem die Fotoecke steht mit Verdunklungsvorhang ausgerüstet (lag noch herum). Dann die Fotokiste mit dunklem Tonpapier ausgekleidet und oben befestigt wahlweise eine Rolle Schwarzer Karton, oder schwarzer Stoff angebracht.

Eine kleine Querstange ermöglicht die Softbox auch oben zu befestigen und nach unten strahlen zu lassen.
Links und rechts gibt es Styroporplatten, die auf der einen Seite schwarz sind und auf der anderen mit Silber begekleidet - so kann man mit nur einer Lichtquelle (z.B von vorne rechts) für unsere Zwecke vernünftig genug den Eigenschatten der Objekte aufhellen ( linke Seite als Reflektor aufstellen).
Falls das irgendwann nicht reicht, gibt es immer noch die dritte ESL-Lampe aus dem 3er Set - die kommt dann in eine Schwenkarm-Schreibtischlampe und kann sehr gut ausgerichtet werden.
(Summe Lichtleistung dann ca 12500lm).

Alles in allem finde ich das Setup für Hobby- und Heimfotografen überaus ausreichend. Natürlich ist es kein Professionelles Fotostudio, aber für dieses relativ kleine Geld doch eine gelungene Einsteigercombo.
(Dennoch danke ich sehr für die Hilfen und Ratschläge auch zu anderen Systemen!)

Ahoi,
Mattai

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