Wolken

[SpiЯiΨ]

Hallo,
ich hoffe, ich poste das hier richtig.
Ich habe leider noch nicht so viel Ahnung von Fotografie und könnte eure Tipps gebrauchen.
Ich bin ein großer Fan der Bilder von Simon Marsden und möchte gerne versuchen, etwas in der Art zu fotografieren.
Kann mir jemand erklären, wie es anstelle, die Wolken in etwas so hinzubekommen, wie in dem Beispielbild?

Brauche ich dazu ein Stativ? Muss ich belichten? Muss das Licht aus einer bestimmten Richtung kommen? Oder ist grafische Nachbearbeitung angesagt?
Noch ein Beispiel und noch mehr Fragen:

Wie bekomme ich so etwas hin?
Vielen Dank für alle hilfreichen Tipps vorab!

[Johnars]

Google mal unter IR Fotografie IR steht für Infrarot!
Da müsstest einiges finden ob er es analog macht oder digital müsstest auf seiner HP ja auch noch irgendwo rausfinden.
Analog brauchst ein IR Film und einen ganz dunkelroten FIlter, digital gibt es verschiedene Arten das hinzubiegen geht aber nicht mit jeder Kamera!

MFG Armin

[KaoTai]

Das untere Foto halte ich für eine relativ normale Nachtaufnahme.

Ja, ein Stativ wirst Du dafür schon brauchen.

Das obere Foto mit dem fast schwarzen Himmel dürfte - wenn analog aufgenommen - mit einem starken Rotfilter oder gar mit einem Infrarot-Filter auf IR-empfindlichen Film fotografiert sein.

Analoge Schwarzweißfilme haben eine feste, spezifische Empfindlichkeit für die verschiedenen Farben.
Wenn man einen dunklen Himmel will, dann braucht man eben ein Rot- oder Infrarot-Filter, um das Blau des Himmels möglichst stark zu dämpfen.

Wenn Du digital fotografierst, macht deine Kamera erstmal eine Farbaufnahme.
Die unterschiedlichen Farben kannst Du dann z.B. mit dem Kanalmixer zu einem Schwarzweißbild umwandeln.
Wenn Du also nur den Rotkanal verwendest (blaue Flächen zählen nicht als "hell"), sollte das der Wirkung eines analogen Rotfilters schon recht nahe kommen, und der Himmel wird dunkel.

Ich würde es also erstmal so probieren, daß ich ohne Filter digital aufnehme.
Möglichst in RAW, da Du ja eine intensive Nachbearbeitung vorhast.
Dann mit dem Kanalmixer von Photoshop ein Schwarzweiß daraus machen, dabei hauptsächlich den Rotkanal verwenden.

Wie bei jedem Schwarzweiß-Foto würde ich danach Helligkeit und Kontrast nachjustieren, z.B. auch mittels Tonwertkorrektur oder Verbiegen der Gradationskurve.

D.h. bei der Aufnahme vor Ort bräuchtest Du erstmal gar nichts besonderes machen, außer evtl. die Kamera auf RAW zu stellen.

Wenn der Effekt nur mit dem normalen Rotfilter bzw. -kanal nicht stark genug ist, dann hilft Infrarot-Fotografie, aber das ist eine Ecke komplizierter.
Das würde ich mir erst antun, wenn ich auf normalem Weg nicht ans Ziel gelange.

[SpiЯiΨ]

Herzlichen Dank, Armin und KaoTai!!!
Ich habe zwischenzeitlich weiter gegoogelt und versuche nun gerade herauszufinden, ob es für meine Kamera Infrarotfilter gibt.
Eure Hinweise sind sehr hilfreich, ich versuche das mal umzusetzen, vielleicht kommt ja ein Bild im Stile von Simon Marsden dabei raus. ;o)
Falls ja, poste ich mal ein Beispiel (vielleicht gibt es ja noch andere, die mit so etwas experimentieren wollen).
Falls nein, spare ich auf eine richtig gute Kamera, die das kann...
DANKESCHÖN!

[Nasus]

Hi

IR-Filter gibts für praktisch jedes Filtergewinde, daran sollte es also nicht scheitern. Probier vorher erstmal aus, ob sie im IR-Bereich ohne Modifikationen überhaupt einigermassen empfindlich ist. Dazu reicht schon ein unbelichtetes Dia als Filter.

Grüße
Nasus

[KaoTai]

Der übliche, einfache Test auf IR-Empfindlichkeit einer Kamera besteht darin,
im völlig abgedunkelten Wohnzimmer,
bei langer Verschlußzeit und offenere Blende (z.B. T=4 sec, Blende 2.8 ),
bei ausgeschaltetem Autofokus (Kamera wüßte im stockdunkeln nicht worauf scharfstellen),
mit der IR-LED einer Fernbedienung (TV, Stereoanlage, DVD-Player) auf die Kamera zu zielen.

Wenn auf dem Bild ein Lichtpunkt, bzw. eine Lichtspur zu sehen ist, dann ist die Kamera IR-empfindlich