Produktfotografie

[nebukuro]

Moin allerseits,

ich wurde mit der Erstellung unseres neuen Produktkatalogs beauftragt, und soll mich auch um neue Fotos unserer Waren kümmern.

Da ich bisher nur mit Digicams & Co zu tun hatte ist mein Erfahrungsschatz entsprechend gering. Nach einiger Recherche im Internet scheint mir ein flash2softbox-System passend, könnt ihr das empfehlen oder habt ihr günstigere/ einfachere Empfehlungen?

Reicht 1 solches Systemblitzgerät mit softbox oder sollten es 2 sein?

Was für eine Kamera würdet ihr empfehlen?

Ich bin für jeden Hinweis dankbar!!

[Nasus]

Erstmal durchrechnen ob sich die Ausrüstung amortisiert oder ob der Auftrag an ein Studio rausgegeben werden sollte.
Dazu muss man natürlich wissen, was man braucht - und dafür müsste man wissen, welche Produkte fotografiert werden müssen und was Du deine Firma während dieser Zeit kostest.
(Das Rechnen übernimmst Du besser selbst, aber bei dem was Du brauchst könnte man dir wohl helfen).

[fibbo]

..Was für eine Kamera würdet ihr empfehlen?

Ich gehe mal von professionellem Anspruch aus:
Speziell geeignet dürfte das Nikon Micro 70-180 sein weil man nicht ständig den Abstand ändern muss. Kommt natürlich drauf an welche Produkte man fotografieren will, bzw. welche Grösse diese Produkte haben. Da die Produkte sich nicht bewegen, nehme ich an, reicht dazu eine D90 oder D5000, aber evtl. auch eine umgebaute Fuji S5pro für sehr gute Qualität aus.
Alternativ kann man noch das Micro Nikkor AF-S 60/2,8 oder das ältere AF-D 60/2,8 empfehlen. Bei sehr kleinen Produkten auch das 105/2,8 VR.

Sehr gut dürfte auch die D700 oder gar Canon 5D MkII mit entsprechendem Makro-Objektiv sein, aber halt noch teurer.

Wesentlich günstiger wäre eine Pentax K20D mit z.B. einem 35/2,8 oder 50/2,8 bzw. 100/2,8 Makro als "Repro"-Linse. Oder eine gebrauchte Canon 5D mit 60er Makro wie oben.
Im 50-180mm-Bereich ginge natürlich auch Tamron, Sigma und Tokina.

Wenns nicht ganz so professionell zugeht dann darf es selbstverständlich auch ne 450D oder Oly 520 oder K200D oder oder oder ähnlich sein. Hier ist aber unter Umständen mit etwas weniger Auflösung und mehr Nacharbeit zu rechnen, oder mehr Aufwand beim Einrichten und Scharfstellen.

Ein Stativ mit gutem Neiger und "Schlitten" ist jedenfalls sehr zu empfehlen, eine Fernbedienung, evtl. auch Live-View über einen PC, auch.

fibbo

[nebukuro]

@nasus: Vielen Dank schon mal..ob sich das lohnt kann ich wie du schon bemerkt hast erst sagen wenn ich weiß was mich das ganze kostet.
Es sind etwa 2000 Artikel und wir bekommen immer mal wieder neue rein, heißt wir würden nach einem großen 'shooting' auch danach immer mal wieder einzelne produkte ablichten müssen.

Die Artikel reichen von Essstäbchen über 20L Fässer Bier und Sojasauce bis hin zu Thunfischen, Tshirts und Schürzen.

@fibbo: Ich werd mich da mal durchwühlen und die details zu den einzelnen modellen raussuchen.
Wozu genau brauche ich die fernbedienung oder den Live view? Ich muss doch eh dabei-bleiben oder nicht?
Wie sieht es mit den Softboxen aus? notwendig oder nicht? reicht eine gute kamera?

[fibbo]

..Wozu genau brauche ich die fernbedienung oder den Live view? Ich muss doch eh dabei-bleiben oder nicht?

Du kannst die Fotos entweder direkt nach der Aufnahme oder sogar in Echtzeit beurteilen, insbesondere die Schärfentiefe und den Weissabgleich. Das ist viel exakter als im Sucher oder auf dem Kameradisplay, und auch bequemer. Muss natürlich nicht sein, war nur ein Hinweis darauf, wie manche Leute heute arbeiten. Es ist nämlich angenehmer wenn Du viele verschiedene Produkte fotografieren musst, wenn Du nicht das eine oder Andere nochmal in Szene setzen musst nur weil die Freistellung nicht sauber war. Also wie gesagt, professionelle Masstäbe angesetzt, nicht die übliche e-bay.Fotografie mit der Kompaktknipse wo alles scharf ist.

Hier mal n link was man machen kann wenns preiswert sein muss:
http://www.kenrockwell.com/tech/product-photography.htm

fibbo

[born ruffian]

Hallo nebukuro,

eine Softbox halte ich nur für große Objekte für wichtig. Für kleinere Dings solltest du unbedingt eine Lichtbox bauen/kaufen. Das sind Boxen, in die man das zu fotografierende Objekt reinsetzt.
Mit Hilde des Buches (Link wurde entfernt)kann man sich alles Lichtequipment günstig und vor allem gut! selber bauen, eine Empfehlung.

Als Kamera empfehle ich eine Pentax K20D, die sorgt für professionelle Ergerbnisse im bezahbaren Rahmen. Bei den Objektiven denke ich auch wie fibbo an das Pentax 35/2,8 Makro und Tamron 90/2,8 Makro.

[nebukuro]

Natürlich hätten wir es gern so professionell wie möglich, aber wir sind eben doch nur Amateure.
Daher bin ich grade für solche Hinweise dankbar, da ich daran einfach noch gar nicht gedacht hatte, so gesehen ist es selbstverständlich einleuchtend.

Der link scheint auch hilfreich, danke!

[nebukuro]

@born ruffian:

low budget klingt zwar gut aber das selber Bauen und Zusammenstückeln dauert wahrscheinlich zu lange.

ab wann gilt ein Objekt denn als groß?

[born ruffian]

@born ruffian:

low budget klingt zwar gut aber das selber Bauen und Zusammenstückeln dauert wahrscheinlich zu lange.

ab wann gilt ein Objekt denn als groß?

Groß sind alle Dinge, für die man kein makroobjektiv braucht. Und diejenigen, die nciht in Lichtboxen passen.

Letztere sind praktisch, weil es bei der Produktfotografie nur sekundär um die passende Kamera/Objektiv-Kombination geht. Primär sollte man für vernünftiges Licht und eine angebrachte Umgebung sorgen, daher die Lichtbox. Die sieht dann so ähnlich aus wie das Bild aus fibbos Link:

Nur eben umschlossen, eine Box.

Das selber-bauen geht mit geübten Fingern sehr schnell, mit ungeübten Fingern isses immernoch recht fix. Viel muss man ja auch nicht machen. Nur talentfreie Menschen sollten das Equipment kaufen - und dabei im Hinterkopf behalten, dass das 300-400% Aufpreis bedeutet.

[nebukuro]

ok...dann hoffen wir einfach mal das wir nicht zu der absolut talentfreien Spezies gehören

Die lichtboxen zumindest sehen ja relativ simpel gabaut aus.

Dankeschön!

[Nasus]

Kleinere Lichtwürfel gibts auch durchaus schon für unter 30€ - ist dann nicht gerade die absolute Wahnsinnsqualität, aber es reicht.

Dagegen kostet eine Pappkiste, die von den Seitenteilen größtenteils befreit wurde und mit Stoff ausgekleidet ist praktisch gar nix.
Wenn man aber ein Stündchen dran rumbastelt, lohnt es sich nicht.