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Produktfotografie und der Markenschutz

Bildgestaltung, Locations und alle kreativen Aspekte der Fotografie

Moderator: ft-team

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kermit
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Produktfotografie und der Markenschutz

Beitrag von kermit » So Sep 05, 2010 1:11 pm

Hallo zusammen,

ich stelle hier eine Frage zur Produktfotografie und Markenschutzrecht, bzw. Urheberrecht, da es mit einem Bekannten von mir zur Meinungsverschiedenheit gekommen ist :-)

Er ist Produktfotograf und macht Bilder von Produkten - diese verwendet er aber auch in seinem Portfolio (Internet und Broschüre) um sein Können zu zeigen (Eigenwerbung).

Ich bin der Meinung, dass er zum Zweck der Eigenwerbung bei Produktfotos von Markenherstellern gegen dessen Markenrecht verstößt und diese unter Umständen gegen Ihn vorgehen könnten.

Wie seht ihr das?

Gruß,
Mitch

Gast

Beitrag von Gast » So Sep 05, 2010 1:54 pm

Anders...

kermit
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Beitrag von kermit » So Sep 05, 2010 2:10 pm

Also eher seiner Ansicht:
Er ist Produktfotograf und macht Bilder von Produkten - diese verwendet er aber auch in seinem Portfolio (Internet und Broschüre) um sein Können zu zeigen (Eigenwerbung).
oder eher anderer Meinung!?

Gast

Beitrag von Gast » So Sep 05, 2010 3:16 pm

Wenn das sein Job ist, Produkte zu fotografieren, dann MUSS er mit den Fotos Eigenwerbung machen, womit denn sonst, wenn die Leute Arbeitsproben sehen wollen?

Es ist eine Unsitte, alles mögliche patentieren und schützen zu lassen... auf die Spitze getrieben wird das mit den Patenten auf Nahrungsmittel (Monsanto!).

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Cano
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Re: Produktfotografie und der Markenschutz

Beitrag von Cano » So Sep 05, 2010 8:20 pm

kermit hat geschrieben: Wie seht ihr das?
Ich sehe das so:
Wenn ein Hersteller ein Produkt in den Verkehr gebracht hat, dann darf ich es auch fotografieren.

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Beitrag von kermit » So Sep 05, 2010 9:21 pm

Hmm, fotografieren darf man sicherlich vieles und so ziemlich alles. Die Frage ist nur, was man anschließend damit macht.

Er nutzt diese Produktfotos als Eigenwerbung zur Darstellung seines Könnens. Also könnte er durch die Ästhetik des Produktes ja schon profitieren - denn dadurch bekommt er ja Aufträge (oder auch nicht) :-)
MUSS er mit den Fotos Eigenwerbung machen, womit denn sonst, wenn die Leute Arbeitsproben sehen wollen
Er muss, da gebe ich dir recht, aber darf er das auch!?

Gast

Beitrag von Gast » So Sep 05, 2010 9:52 pm

kermit hat geschrieben: Er muss, da gebe ich dir recht, aber darf er das auch!?
Warum denn nicht?

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Beitrag von Cano » So Sep 05, 2010 10:06 pm

kermit hat geschrieben: Er nutzt diese Produktfotos als Eigenwerbung zur Darstellung seines Könnens. Also könnte er durch die Ästhetik des Produktes ja schon profitieren - denn dadurch bekommt er ja Aufträge (oder auch nicht) :-)
Und der Hersteller profitiert von der gekonnten Darstellung seines Produkts. In diesem Fall haben beide etwas davon.

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Beitrag von Emmerax » Mo Sep 06, 2010 12:42 am

Ich glaube, es spricht nichts dagegen, dass er es fotografiert und damit Werbung macht. Natürlich hat der Designer ein eigeninteresse an dem Produkt und hat dieses auch geschützt. Das heißt aber nicht, dass es nicht abgelichtet werden darf, sondern nur, dass nicht andere Leute, das Design kopieren dürfen.

Aber ich frag noch mal bei meinem Vater (Anwalt) nach, zumindest, wenn ich es nicht vergesse.

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Beitrag von Emmerax » Di Sep 07, 2010 11:50 am

So, nach Nachfragen gilt so grundsätzlich:

- Erkennt man, dass man mit dem Foto selbst werben möchte, und das die Hauptarbeit das Foto war, so hat man relativ gute Chancen vor Gericht Recht zu bekommen. Die meisten Produkte sind auch nur gegen Nachahmerei geschützt.
- Kopiert man ein anderes Foto ab, und es ist nicht erkennbar, dass man das ursprüngliche Foto nicht selbst gemacht hat, so hat man relativ schlechte Chancen.
- Spezifische Aussagen zu einzelnen Fällen kann man erst sagen, nach dem es vor Gericht verhandelt wurde.

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Di Sep 07, 2010 1:18 pm

Da die rechtliche Situation anscheinend nicht völlig eindeutig ist, besteht also zumindest große Gefahr, daß irgendein Abzock-Anwalt die Gelegenheit nutzen wird um mit einer Abmahnung eine weitere Monatsrate für seinen Drittwagen zu finanzieren.

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Beitrag von Emmerax » Mi Sep 08, 2010 8:44 pm

Abmahnen dürften Anwälte nur, wenn es sie selbst betrifft, oder wenn sie von einem Mandanten dazu beauftragt wurden.

Und ansonsten gilt:
Man kann in vorauseilendem Gehorsam leben und alles sein lassen, was man eventuell mit viel Trickserei als "gegen das Gesetz" ansehen kann. Man muss aber nicht.

Gast

Beitrag von Gast » Do Sep 09, 2010 12:03 am

Emmerax hat geschrieben:Abmahnen dürften Anwälte nur, wenn es sie selbst betrifft, oder wenn sie von einem Mandanten dazu beauftragt wurden.
Es gibt Anwälte (einer der besonders unverschämten Sorte ging mal durch die Presse), die domestizieren einen "Mandanten", füttern ihn gut... und mahnen dann in dessen "Auftrag" ab, was das Zeug hält!

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Beitrag von Emmerax » Fr Sep 10, 2010 9:18 am

Es gibt auch Fotografen, die vorher versprechen, eine Hochzeit günstig zu fotografieren, dann aber am Ende für schlechte und verwackelte Bilder Unsummen von Geld wollen.

Die Frage ist nur: Hilft die bekannte Tatsache, dass es (überall) schwarze Schafe gibt, irgendwie weiter?

Nebenbei: Es gibt 160.000 Anwälte in Deutschland. Wie viele davon kennst du denn, die Abmahnwellen verursachen?

Gast

Beitrag von Gast » Fr Sep 10, 2010 4:47 pm

Emmerax hat geschrieben:Wie viele davon kennst du denn, die Abmahnwellen verursachen?
Noch keinen, zum Glück.

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