Da ich vorher (und immer noch) mit einer 10D rumgeknipst habe werden sich einige Vergleiche auf diese Kamera beziehen.
Historisches
Meine ersten Schritte mit Canon hab ich mit einer 10D gemacht, in anbetracht meiner dann verstaubenden alten analogen Nikons und der Tatsache das ich nunmal KB-Format gewöhnt bin hatte ich aber schon damals das Ziel mal einen großen Sensor vor der Nase zu haben. Da die anderen Hersteller damals nichts mit KB-Sensoren angeboten hatten und auch nicht abzusehen war das diese mittelfristig was in der Richtung anbieten (So kann man sich täuschen) wurde es also Canon.
Die 5D - Gehäuse
Mitte letzten Jahres war Sie also mir. Kurzer Kommentar zum Gehäuse: Groß, Schwer, Schwarz. Etwas länger: Leicht ist das Gehäuse wirklich nicht, von der Größe etwas größer als die zweistelligen ab der 20D (allerdings fast genauso groß wie das der 10D - Ich muss immer zweimal nachsehen, welche ich den nun aus den Schrank gezogen habe).
Die Verarbeitung ist Canon typisch und die Bedienung auch (Im Unterschied zu den dreistelligen aber mit einem hinteren Einstellrad anstelle des Tastenkreuzes).
Der Sucher ist für eine Digitale recht hell und groß (Beim ersten durchsehen hab ich mich fast verloren gefühlt, muss man doch tatsächlich fast mit dem Auge umherirren um die Ecken zu sehen). An die Helligkeit eines MF Suchers einer guten alten Analogen wie die FM2 kommt aber auch dieser Sucher nicht ran.
Sie liegt recht gut in meiner Hand und nur die Position des Blendenrades am Batteriegriff ist so "schlecht", das ich beim Hoch- nach Querformat drehen ab und an die Blende verstelle (Ich fotografiere meistens im Av Modus).
Die CF-Abdeckklappe ist wie bei allen anderen Canons auch ein bisschen weich ausgelegt (Man hat immer angst man bricht die ab) aber das war es eigentlich an Kritik am Gehäuse.
Da der gedachte Einsatzbereich der 5D weniger in der Wüsten-Kriegsberichterstattung oder Wirbelsturm jagen liegt sondern eher im Bereich Studio und "normales Wetter" stört die nicht vorhandene Abdichtung weniger. Meine hat trotzdem einiges an Schnee und Regen ausgehalten ohne gleich zu explodieren.
Der Sensor und andere Eigenarten
Die 12MP auf einem KB-Sensor entsprechen von der Pixeldichte in etwa 6MP an einer APS-C Kamera. Also genug Platz für jedes Pixelchen um Licht einzufangen.
Das Rauschverhalten bei hohen ISOs war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Kamera legendär (Jedenfalls für eine digitale Kleinbildkamera) und dürfte auch für heutige Verhältnisse noch sehr gut sein (Diverse neue Nikons mal ausgenommen - die können es besser).
ISO 3200 Bilder auf 10x15cm dürften auch ohne Entrauschung am PC noch als rauschfrei empfunden werden (Ich belichte allerdings solche Größen nicht aus, daher kann ich hierzu nichts sagen).
Durch die Sensorgröße bedingt ist man bei gleichem Motivabstand gezwungen für den selben Bildausschnitt längere Brennweiten zu nehmen, was einerseits den Vorteil hat (sofern gewollt) das die Schärfentiefe beim Aufblenden geringer wird (Wegen der mehr mm an Brennweite). Weiter ist ein Weitwinkel endlich wieder ein Weitwinkel. Andererseits wird es bei den Teleobjektiven dann teuer, wenn man wirklich sehr nah ran will (200mm an 5D entspricht in etwa der 135mm Einstellung an einer 40D).
Also doch eher was für Portraitisten und Weitwinkelfanatiker
Objektive
Ich weis ja nicht wer das Gerücht in die Welt gesetzt hat das man mit der 5D nur mit den besten und handselektiertesten L Objektiven vernünftig fotografieren kann und alles andere per Naturgesetz in einer totvignetierten kontrastarmen Matschpampe endet.
Natürlich sollte man da den letzten Kernschrott, der selbst bei Analog schon nichts gebracht hat außer Geisterbilder und Vignetierungen nicht an die 5D schrauben und erwarten das es jetzt besser wird.
Ich hab nur ein "L" welches Gelegentlich verwendet wird und passable Ergenisse liefert aber selbst ein altes EF 28-80 1:3,5-5,6 II (Nix L, nix USM, nix Digital optimiert) macht schon vernünftige Bilder.
Anbei mal einige Links zu Bildern in meiner Galerie die mit diversen Optiken gemacht wurden. Diese sind natürlich nachbearbeitet und nicht zum Pixelpeeping geeignet, dürften aber dennoch zeigen, das selbst die 300-400€ Linsen schon gute Ergebnisse liefern.
Das lächerliche Tamron SP 1:2,8 28-75 XR Di (wie man sieht total daneben das Foto, ich hätte wohl doch 1000€ Mehr in ein L investieren sollen
- Vorallem die nicht vorhandene Randabdunklung sollte zu denken geben)http://www.fototalk.de/album_pic.php?pic_id=24827
Das 1:1,8 85mm (auch kein L)
http://www.fototalk.de/album_pic.php?pic_id=30426
Das uralte und als schlecht getestete Sigma EX 15-30mm 1:3,5-4,5 bei 15mm (Bild ist oben und unten etwas beschnitten worden um den Panoramaeffekt zu erzeugen).
http://www.fototalk.de/album_pic.php?pic_id=19066
Und zum Schluss mal das Sigma 1:2,8 150mm EX Makro als Portraitlinse zweckentfremdet (Und das bei Offenblende, wo man doch tunlichst um 2 Blenden abblenden sollte).
http://www.fototalk.de/album_pic.php?pic_id=24446
Fazit
Ich bin zufrieden mit dem Teil und würde Sie jederzeit wieder kaufen.
