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Analoge Konzertfotografie

Welche Analogkamera ist die richtige für mich? hier finden Sie die Antworten!

Moderator: ft-team

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secondstome
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Analoge Konzertfotografie

Beitrag von secondstome » So Nov 07, 2010 9:33 pm

Hallo.

Ich bin auf der Suche nach einer analogen Spiegelreflexkamera, die gut geeignet ist, um auf kleineren Konzerten Fotos zu machen.
Schön wäre es, wenn sie einen eingebauten Blitz hätte, was aber kein muss ist.
Ich benötige keine Profikamera, also wöllte ich auch nicht mehr als 250 Euro ausgeben.
Würde mich sehr freuen, ihr könntet mir Tipps geben!
Dankeschön.

KaoTai

Beitrag von KaoTai » So Nov 07, 2010 10:12 pm

Warum muß die Kamera analog sein ?

Gerade auf Konzerten, mit recht schwierigen, unvorhersehbaren, wechselnden Lichtverhältnissen wäre es mir wichtig, gleich nach der Aufnahme das Bild kontrollieren zu können, um bei Bedarf die Kamera-Einstellungen anzupassen.

Für 250 Euro bekommt man mit etwas suchen eine Canon EOS 20D mit einem Objektiv-Set.

PDB
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Beitrag von PDB » Di Dez 14, 2010 6:38 am

ich hab jetzt ne weile analoge wie digitale konzertfotografie gemacht
und muss sagen: es kommt drauf an.

wichtig ist, dass du ein lichtstarkes 50mm objektiv (kleinbild)
oder ein equivalentes lichtstarkes 80mm objektiv (mittelformat)
dran packen kannst.

1.4er blende sollte definitiv gegeben sein.

das ding bei der lichtstärke ist eben: du verlierst grundsätzlich tiefenschärfe.
d.h. bei bandfotos ist das ganze tricky, bei einzelpersonen besser.

ich kann ja kurz sagen wie ichs mache:
1. blitz nehme ich nicht. das stört die künstler auf der bühne. das stört im publikum. blitz gehört sich eigentlich nicht bei jeglicher perfomance.
2. bands am besten vorher anschreiben und fragen ob das okay ist.
du wirst schnell sehen wie übel angepisst die meisten schon von fotografen sind -> und dass sie dir alle den blitz verbieten werden (über 70 bands später: ja. alle.)
3. wenn du analog fotografierst, empfehle ich s/w fotografie.
da kannst du am ende mehr rausholen und die ästhetik passt einfach gut.
4. der film und das objektiv sind wichtiger als die kamera die müssen licht fressen können wie blöde.
5. teleobjektive sind.. nett. und nett ist der kleine bruder von scheisse.
die besten analogen konzertfotos (sofern du nicht ins opernhaus gehst, oder zu rock am ring) machst du mit ner 50mm festbrennweite.
das ist jetzt ne behauptung die ich aufstelle und es steht dir frei einfach auszuprobiern, tele ist einfacher, festbrennweite ist schwieriger aber gibt dir hellere bilder und damit zumindest noch den hauch einer chance mit der blende zu spielen, wenn du mehr erfahrung hast.
6. du wirst dich schnell auf 1/125 einpendeln, auf ne 2.5er blende
das is n guter standard - der rest ist timing, geduld, lichtsituation
7. Kodak T-Max ("der Rambo unter den Analogen-SW-Filmen" aka Vietnam-Film), der rocked weil er so flexibel wie n akrobat ist. das Zauberwort heißt "push" bei der Entwicklung.
Der Kodak hat eine sehr flexible Iso, wenn du ungefähr abschätzen kannst was für eine Iso zu brauchst -> dann ist mit dem meist das beste rauszuholen
8. Geduld ist wichtig, wenn du gute Konzertfotos machen willst.
Jeder bringt ab und zu mal nen "luckshot", wenn er mit der Digitalen 8000 Bilder verballert, aber das ist quatsch. 24 Fotos sind genug, wenn du dir Zeit lässt. Du sollst ja am Ende keinen Stop-Motion-Film rausbringen, sondern ein, maximal drei gute Fotos von einem Gig.
Deshalb, stell auf einen Spot scharf, schätz ab wie viel Raum dahinter mit der Blende noch scharf ist, das ist dein raum.
in diesem raum muss nur noch was passieren, im richtigen licht
und du musst es sehen.
deshalb guck nicht durch den sucher, hab die kamera an der wange und die ganze bühne im blick -> wenns so weit ist, sollte in diesem raum scharf sein.
9. autofocus? lieber nicht. (siehe 8)
wenn autofocus -> dann wird die kamera wichtig -> und dann muss die kamera spotmessung und nen autofocuslock haben. und dann..
ja -> (siehe 8) | warum? weil nicht nur das Licht ständig wechselt, sondern auch ständig weg ist. Das macht es dem Autofocus fast unmöglich zu fokusieren. Auf Spot-Messung ist das Ding dann zwar präzise,
aber der scheiss Sänger springt wie ein bekloppter in der gegend rum
und plötzlich merkst du

:-( "ich hab 10 mal den Mikroständer scharf gestellt."

-> auf weit offener Blende hast du da schon nen verwaschenen Sänger.

10. Bewegung. Weil Analog: Jedes Konzert kostet noch mal mehr.
Deshalb fang die Bühne nicht von einem festen Platz ein, geh so nah ran wie möglich und lauf mal hier, mal dort hin.
Such dir mal den und mal den
und konzentrier dich auf das bandmitglied.
Damit machst du Abwechslungsreiche und im Gesamtkonzept ausgewogene Bildserien, von jeder Seite.
Das 50 mm Objektiv wird dich dazu zwingen.
Es wird dich auch dazu zwingen gut zu sein, mehr zu sehen.
unter anderem dafür ist es da.

empfehlungen?
check wer die besten objektive hat.
die kamera soll dem ding nur sagen, dass es auslösen soll.
und natürlich sollte alles manuell einstellbar sein (blende, zeit, fokus)
ansonsten schau welcher sucher dir gut gefällt.


ich empfehle dir mal spontan die canon a1
weiß aber spontan nicht obs n passendes 1.4er objektiv gibt.
ansonsten 1.8 tuts meist auch, gibts m.E. von zeiss sonar n cooles.

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Di Dez 14, 2010 10:12 am

PDB hat geschrieben:ich hab jetzt ne weile analoge wie digitale konzertfotografie gemacht
und muss sagen: es kommt drauf an.
Was Du danach schreibst klingt so, als hättest Du tatsächlich schon einige Konzerte fotografiert.

Aber Du beschreibst hauptsächlich den analogen Workflow.

Du setzt u.a. voraus, daß der Fotograf die SW-Film danach nicht einfach beim Drogeriemarkt abgibt, sondern sich entweder selbst in die Duka stellt oder ein kompetentes Labor hat (Push-Entwicklung usw.).

Gibt es für dich auch Gründe, wann man Konzerte digital fotografieren sollte ?

Ich halte es was "analog vs. digital" angeht mit Helmut Kohl - entscheidend ist was hinten herauskommt:

Ich denke 8 gute digitale Fotos sind besser als 4 gute analoge Fotos.
Selbst wenn das 8 von 800 Digitalbildern bzw. 4 von 36 Analogaufnahmen waren - der Ausschuß zählt nicht.

Was ich aber partout nicht leiden kann ist, wenn mir der Digitalfotograf alle 800 Aufnahmen zeigen will, damit ich mir die 8 guten selbst heraussuchen kann. :roll:

Und ja, für die Canon A1 gab es ein Canon FD 50mm 1.4

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Beitrag von Johnars » Di Dez 14, 2010 11:35 am

Jeder bringt ab und zu mal nen "luckshot", wenn er mit der Digitalen 8000 Bilder verballert, aber das ist quatsch. 24 Fotos sind genug, wenn du dir Zeit lässt. Du sollst ja am Ende keinen Stop-Motion-Film rausbringen, sondern ein, maximal drei gute Fotos von einem Gig.

Sorry aber nur ein Amateur arbeitet mit 24 Bilder Filmchen und 36 er würde ich also schon mindestens 2 verbraten, wenn ich denn wirklich paar topshoots will!

..und digital ist bei dieser Art der Fotografie einfach um den Faktor 3 besser auch wenn ich ein alter analoger Hund bin!

...und die Tiefenschärfe Tiefe in die Schärfe ergibt keinen Sinn, drum heisst es ja auch Schärfentiefe!

...und ich arbeite immer mit Autofokus zumindest seit der Nikon F5

...und ich ziehe den Ilford Delta 3200 dem Kodak TMX 3200 vor weil er leicht weicher arbeitet!

...jeder Konzertfotograf hat so seine eigenen Tricks, viele die ich kenne arbeiten mit dem Modi Manuell, aber ich kenne auch einige die mit wechselnden Modi arbeiten oder vorwiegend mit A also Zeitautomatik!

...ich arbeite fast immer mit 2 Body's einer mit dem 135 f 2 bestückt der andere mit dem f 1,8 28mm oder mein Zoom das 24-70 er f 2,8, denn bei grossen Bühnen hat man meist genug Licht!

...so gibt es ungefähr fast so viele Philosophien wie es Fotografen gibt!
und bei bekannten und grossen Namen blitzt man nur einmal, dann fliegt man raus;--))))

Gruss Armin

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Beitrag von PDB » Mi Dez 15, 2010 10:19 am

gude, kurz mal drauf eingegangen:


"Aber Du beschreibst hauptsächlich den analogen Workflow. "
- yo weil er ja konkret nach analoger konzertfotografie fragt
daher wollt ich jetzt nicht noch aufs digitale eingehen, ausser er/oder jemand anders fragt noch mal danach.

"Du setzt u.a. voraus, daß der Fotograf die SW-Film danach nicht einfach beim Drogeriemarkt abgibt, sondern sich entweder selbst in die Duka stellt oder ein kompetentes Labor hat (Push-Entwicklung usw.)."
- stimmt, das auf jedenfall. auf den punkt bin ich auch nicht genug eingegangen denke ich.

also noch mal kurz:
push = der film wird plump gesagt "heller" bzw. die iso/asa erhöht sich, durch eine andere entwicklungszeit.
pull = selbes spiel, nur, dass der film dunkler wird

"Ich denke 8 gute digitale Fotos sind besser als 4 gute analoge Fotos. "
das würde ich so nicht pauschal sagen,
ich finde es immer schwer zwei so unterschiedliche formen von ästhetik nebeneinander zu stellen.
ich finde es kommt sehr auf die band und die atmosphäre vom konzert an, was sich anbietet. wenn ich cleane shots will, ist die analog zwar okay, aber digital 10x besser (auf konzerten, bevor ich wem auf die füße trete).
aber auf nem punk konzert in nem kleinen alten pub in england, wäre mir jedes analoge bild lieber als ein digitales, weil ein digitales foto die atmosphäre in dem fall nicht so einfangen kann, wie es eine alte analoge kann (subjektive meinung von mir jetzt).

"Sorry aber nur ein Amateur arbeitet mit 24 Bilder Filmchen und 36 er würde ich also schon mindestens 2 verbraten, wenn ich denn wirklich paar topshoots will!"
- missverständnis an der stelle, 24 bilder = 2 x 120er :)

"...und die Tiefenschärfe Tiefe in die Schärfe ergibt keinen Sinn, drum heisst es ja auch Schärfentiefe!"
echt? wenn ja: man lernt nie aus. danke für die korrektur.

"...und ich ziehe den Ilford Delta 3200 dem Kodak TMX 3200 vor weil er leicht weicher arbeitet!"
da kommts drauf an, was man will. der delta ist definitiv auch 'n klasse film. ich persönlich mag den kodak lieber, weil er leicht grober arbeitet, aber das sind ja wirklich präferenzfragen, muss man rumprobieren.

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Mi Dez 15, 2010 10:54 am

PDB hat geschrieben: "Sorry aber nur ein Amateur arbeitet mit 24 Bilder Filmchen und 36 er würde ich also schon mindestens 2 verbraten, wenn ich denn wirklich paar topshoots will!"
- missverständnis an der stelle, 24 bilder = 2 x 120er :)
Wäre es dann nicht konsequent zu sagen: 2x 120er = 1x 220er ? :lol:

(Wird diese Konfektionierung überhaupt noch produziert ?)

PDB
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Beitrag von PDB » Fr Dez 17, 2010 2:02 pm

220er ist mir sehr lange nicht mehr untergekommen
daher würde ich eher sagen: 2x 120er
den kriegst du nämlich noch in jedem gescheiten fotoladen

Gast

Beitrag von Gast » Fr Dez 17, 2010 5:10 pm

220er sind bei allen Herstellern aus dem Programm geflogen, die gibts nicht mehr. Entsprechende Rollfilmkassetten könnt Ihr in die Tonne kloppen.

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