HIER GEHT ES DIREKT ZUR NEUEN FOTOTALK COMMUNITY
>> JETZT KOSTENLOS REGISTRIEREN! <<

Digitale oder analoge Kamera für Extremreisen?

Allgemeine Fragen rund um die Digitalfotografie.

Moderator: ft-team

Antworten
Till
wenige Posts
Beiträge: 4
Registriert: Mo Okt 03, 2011 11:41 pm

Digitale oder analoge Kamera für Extremreisen?

Beitrag von Till » Di Okt 04, 2011 12:01 am

Hi!

Ich beschäftige mich zur Zeit mit der Frage, welche Art von Kamera einen bei der Reisegestaltung am wenigsten einschränkt. Ich habe momentan zwar keine konkrete Reise geplant, möchte in den kommenden Jahren jedoch möglichst viel reisen. Vermutlich überwiegend in Südostasien. Und ich frage mich nun, welche Kameraausrüstung dafür wohl am besten geeignet ist.

Ich verfüge über eine DSLR und gute Objektive, mit denen ich sehr zufrieden bin. Es gibt jedoch einige Punkte, die mir eine DSLR für bestimmte Reiseziele als ungeeignet erscheinen lassen.

Die beiden Hauptprobleme dabei sind wohl Kriminalität und Stromversorgung. Es erscheint mir zum Beispiel nicht sinnvoll, mit einer 2.000 Euro Ausrüstung durch Gegenden zu laufen, in denen Eltern für 200 Dollar ihre eigenen Kinder verkaufen. Was könnte man hier also tun, um mit seiner Kamera weniger aufzufallen? Gibt es Kameras die unauffällig sind, aber exzellente Bildqualität ermöglichen?
Und dann das Problem mit der Stromversorgung. Digitalkameras haben einen hohen Stromverbrauch und Ersatzakkus sind teuer und schwer. Hinzu kommt, dass man die Bilddateien vermutlich auf einem Computer sichern möchte, der auch wieder Strom verbraucht und schwer ist. Gibt es eine Möglichkeit Bilddateien zu speichern, die preiswert ist und wenig Strom verbraucht?

Ich denke, dass man beide Probleme am eheste mit einer analogen Kamera lösen könnte. Ich denke dabei vor allem an eine Mamiya7 (oder 6 oder 7II), eine Leica M3 oder eine SLR von Nikon oder Canon.

Was ist Eure Meinung?

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Di Okt 04, 2011 10:07 am

Hast Du schon analog fotografiert ?

Das ist verglichen mit digital einfach furchtbar unpraktisch.

Was machst Du denn hinterher mit den Bildern ?
(Wahrscheinlich doch wieder einscannen.)

Eine DSLR sieht doch aus wie die andere.
Ob das jetzt eine eine Vollformat-Kamera mit Spitzenobjektiven ist oder eine Einsteiger-DSLR sieht nur der Kenner, insbesondere wenn Du einen neutralen Kameragurt verwendest.


Ein paar große Speicherkarten kosten auch nicht mehr als ein Sack voller Filme - sind aber kleiner und wiederverwendbar.

In Südostasien gibt es an jeder Ecke Internet-Cafes.

Dort kannst Du auch deine Speicherkarten auf DVD brennen lassen.

Wenn Du ganz gewissenhaft bist, dann gleich doppelt und ein Exemplar schickst Du dir per Post nach hause.


Wenn Du mit der Stromversorgung Sorgen hast, dann kaufe dir eine Digitalkamera die auch mit gängigen Standard-Batterien läuft, z.B. 2x AA.
Solche Batterien bekommst Du bei jedem Straßenhändler.


Ich habe mir vor 4 Jahren für meine Sumatra-Reise anstatt meine EOS 10D-Ausrüstung mitzunehmen die Canon G5 meines Bruders ausgeliehen und fand sie für den Zweck völlig angemessen.

Kannst dir ja mal eine aktuelle Canon Powershot G12 anschauen.

Benutzeravatar
heribert stahl
postet sehr sehr oft!
Beiträge: 2947
Registriert: Mi Okt 24, 2007 4:29 pm
Wohnort: bei Köln
Kontaktdaten:

Beitrag von heribert stahl » Di Okt 04, 2011 5:27 pm

Die Kriminalitaet kann ich nicht ganz nachvollziehen. Ich denke U-Bahnfahren in Berlin oder Muenchen ist gefaehrlicher.
Aber es mag auch in Asien gefaehrliche Staedte geben.
Ich nehme auf meinen Chinareisen jedenfalls immer 2 Bodies und einen Sack (recht teurer) Festbrennweiten mit.
Das Stromproblem habe ich bisher 1x erlebt, dank AA-Kompatibilitaet aber gut meistern koennen.

Gruss
Heribert

vobe49
postet oft
Beiträge: 158
Registriert: Mi Sep 21, 2011 3:44 pm
Wohnort: Magdeburg

Beitrag von vobe49 » Mi Okt 05, 2011 7:37 am

Hallo zusammen,
die Idee mit der Analogkamera ist Blödsinn - da schleppst du einen Sack voll Filme mit dir herum, die eh' nie reichen. Auf eine 4 GB SD-Speicherkarte für 6..8,- Euro bekommst du mehrere hundert Fotos und klauen wird man dir - wenn du in zweifelhaften Gegenden unterwegs bist - auch jede billige Knipse. Stomversorgungsproblem ? - Lösung heist 2./3. Akku (wiegt heute auch nicht viel und ermöglicht pro Ladung bis zu 1000 Fotos).

Das wirkliche Problem bei solchen Reisen ist da eher das mitzuschleppende Gewicht, weshalb ich jetzt meine DSLR gegen eine Samsung NX 11 getauscht habe. Vorteil: viel kleiner, viel leichter, hat aber einen APS-C Sensor und liefert Bilder in sehr guter Qualität. Bei der Qualität würde ich bei solchen Reisen (die man schon aus finanziellen Gründen ja nicht alle Tage machen kann) nicht verzichten wollen. Und solche Hosentaschenkameras haben alle ihre (Qualitäts)Probleme. In wie weit du diese akzeptieren kannst, kannst immer nur du selbst entscheiden.
Gruß vobe49

Benutzeravatar
fotoart
postet sehr sehr oft!
Beiträge: 1669
Registriert: Mo Aug 24, 2009 1:18 am

Beitrag von fotoart » Fr Okt 07, 2011 7:53 pm

Hallo,
meine Frage wäre generell warum solche Fotoreisen Sinn machen wenn man kein Reporter ist und keinen Auftrag eines Verlages hat.
Nur für das private Hobby in Gegenden Reisen in denen eine Kamera mehr Wert ist als ein Kind? Wo liegt da der Sinn?
Weil man in einer Gegend ist in der eine Kamera die in Deutschland mittelmäßig ist auf einmal einen exorbitanten Wert darstellt
und man sich dann unglaublich überlegen vorkommt?

Till
wenige Posts
Beiträge: 4
Registriert: Mo Okt 03, 2011 11:41 pm

Beitrag von Till » Sa Okt 08, 2011 2:14 am

fotoart hat geschrieben:Hallo,
meine Frage wäre generell warum solche Fotoreisen Sinn machen [...]
Weil man in einer Gegend ist in der eine Kamera die in Deutschland mittelmäßig ist auf einmal einen exorbitanten Wert darstellt
und man sich dann unglaublich überlegen vorkommt?
Ist das tatsächlich der einzige Grund, den Du Dir für eine solche Reise vorstellen kannst?

Benutzeravatar
fotoart
postet sehr sehr oft!
Beiträge: 1669
Registriert: Mo Aug 24, 2009 1:18 am

Beitrag von fotoart » Sa Okt 08, 2011 12:46 pm

Mache viele Reisen mit der Kamera auch in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele aber komme niemals auf die Idee mich in einem Forum
darüber beraten zu lassen. Es gibt nur wenige Menschen die zu solchen Gebieten authentischen Zugang haben und es mit Würde besprechen können.
Diese Reisen machen nur Sinn wenn sie voller Risiko und Experimentierfreude aus dem Innersten und eigener Inspiration absolviert werden.

Wenn in Deutschland einer fragt, will in Gebiete reisen um zu Fotografieren in denen ein Kind kaum etwas Wert ist, welche Fototechnik empfehlt ihr mir,
wie erbärmlich arrogant klingt denn das.
Ein Fotojournalist der den Auftrag hat für ein Magazin in so einer Region Bilder zu machen wird sich kaum in diesem Forum erkundigen.
Als Hobby die ärmsten Menschen fotografieren am anderen Ende der Welt mit teuerster Technik, wo ist da der Sinn, für was ist das der Ausgleich?

Benutzeravatar
bodi
postet oft
Beiträge: 135
Registriert: Mi Feb 16, 2011 1:39 am
Wohnort: Ja

Beitrag von bodi » Sa Okt 08, 2011 9:55 pm

Die hier gestellten Fragen kann sich doch jeder mit ein
wenig Grips selbst beantworten.
Profilneurose?

Gruß
bodi

Till
wenige Posts
Beiträge: 4
Registriert: Mo Okt 03, 2011 11:41 pm

Beitrag von Till » So Okt 09, 2011 2:41 am

Vielen Dank für die Antworten. Ich finde es interessant, dass Ihr alle eine digitale Kamera vorziehen würdet. Ich muss sagen, dass für mich die Unabhängigkeit, die sich mit einer analogen Kamera erreichen ließe, doch recht schwer wiegt. Es ist schon wahr, das Problem der Stromversorgung ist vermutlich weniger relevant als ich befürchte. Aber dennoch: Vollkommene Unabhängigkeit erreicht man auf diesem Weg nicht. Letztlich wird es wohl doch auf die Besonderheiten der jeweiligen Reise ankommen.

Was die Kriminalität angeht, so denke ich schon, dass eine alte (und entsprechend abgenutzte) Kamera deutlich weniger Begehrlichkeiten wecken sollte, als eine der modernen digitalen Kameras.

Seht ihr bei digitalen Kameras nicht die Gefahr, dass diese (aus welchen Gründen auch immer) deutlich leichter unbrauchbar werden könnte, als es bei einer analogen Kamera der Fall ist?

Benutzeravatar
heribert stahl
postet sehr sehr oft!
Beiträge: 2947
Registriert: Mi Okt 24, 2007 4:29 pm
Wohnort: bei Köln
Kontaktdaten:

Beitrag von heribert stahl » So Okt 09, 2011 6:04 am

In meiner "ersten digitalen Zeit" (2005) habe ich immer noch eine Analoge und 20 Diafilme mitgenommen. Aber das lass ich jetzt. Ohne einen 2ten Body verreise ich allerdings auch nie. Das war analog schon so und das ist jetzt nicht anders.

Gruss
Heribert

Benutzeravatar
Cano
postet sehr sehr oft!
Beiträge: 4940
Registriert: So Feb 19, 2006 10:02 am
Wohnort: RHEINLAND-Pfalz
Kontaktdaten:

Beitrag von Cano » So Okt 09, 2011 7:27 am

Till hat geschrieben:Ich muss sagen, dass für mich die Unabhängigkeit, die sich mit einer analogen Kamera erreichen ließe, doch recht schwer wiegt.
Welche Unabhängigkeit erreicht man denn mit einer analogen Kamera?
Mit einer analogen Kamera handelt man sich keine Unabhängigkeit, sondern lediglich zusätzliche und unnötige Abhängigkeiten ein. Man ist abhängig vom gerade eingelegten Film. Ist er schwarzweiß, kann man keine Farbfotos damit machen. Hat er eine niedrige Empfindlichkeit, sieht man bei schlechten Lichtverhältnissen alt aus. Ist der Film gerade im falschen Moment voll (was bei nur 36 Bildern leicht passieren kann), verpaßt man durch den Filmwechsel möglicherweise gute Motive. Die Möglichkeit der Aufnahmekontrolle entfällt. Filme blähen (im Gegensatz zu Speicherkarten) das Gepäckvolumen unnötig auf. Filme können bei den Sicherheitskontrollen Schaden nehmen und beim Gepäcktransport abhandenkommen.

Auf das Thema der Nachbearbeitung der gemachten Fotos will ich hier gar nicht näher eingehen. Bei Analogfilm fällt die Nachbearbeitung entweder flach (weil man die Filme einem Labor anvertraut) oder sie artet, so man eine Dunkelkammer besitzt, zu einem mühseligen Geschäft mit recht eingeschränkten Möglichkeiten aus.

Auch hinsichtlich der Aufbewahrung, Sichtung und Ordnung bietet die Digitalfotografie klare Vorteile.

Benutzeravatar
gethupa
postet oft
Beiträge: 340
Registriert: Mo Jan 12, 2009 2:27 pm
Wohnort: Asien

Beitrag von gethupa » So Okt 09, 2011 9:31 pm

Ich bin Jahrelang in Asien Unterwegs gewesen und habe dabei sehr viele Asiatische Kollegen gesehen die ebenfalls Fotografiert haben...
Objekitve der L Reihe sind hier schon eher der Standard, zu dem Thema Ausrüstung :wink:
Bis auf Indien (komplett Stromausfall) hatte ich nie Probleme mit der Stromversorgung.

Gruß
Daniel
Nikon Österreich:
In einer NIKONanzeige wäre es nicht sinnvoll, für den Mitbewerb Werbung zu machen! -> hab ich ja nicht gemacht, sondern nur geoutet,
Ich bin Canon User, beim Nikon "Ich bin" Fotowettbewerb

Benutzeravatar
fotoart
postet sehr sehr oft!
Beiträge: 1669
Registriert: Mo Aug 24, 2009 1:18 am

Beitrag von fotoart » Mo Okt 10, 2011 8:05 pm

Verblüffend wie viel Abneigung der analogen Fotografie entgegengebracht wird dabei ist die Idee wenn schon Abenteuer in fremden Ländern
dann auch unkonventionelle Technik zu verwenden naheliegend.
Fotografiere nach wie vor viel analog besonders im Mittelformat und da ist die analoge Fotografie im Vergleich zum digitalen Vollautomaten ein großes Abenteuer.
Demnach ist es nur konsequent für Abenteuer in fernen Ländern auch das Abenteuer Analogkamera zu verwenden.
Wie gesagt, es ist Hobby, alles zum Spaß und die Existenz hängt nicht vom Resultat der Aufnahmen ab wie bei einem Fotojournalisten der damit seine Familie ernährt.
Authentisch sein ist heute Luxus in der Fotografie, digital entsteht eher Masse.

Hatte es schon mal erwähnt, ein Negativ der Großformat-Plattenkamera wiegt was den empfundenen Wert in Bezug zum Aufwand angeht,
mindestens eine mittelgroße digital voll geknipste Speicherkarte auf.

Unterstütze die Idee eine mechanische SLR für die Reise zu verwenden ohne Batterie und mit Film als Speichermedium.
Die Filme im Handgepäck transportieren ohne Durchleuchtung am Flughafen.
Ansonsten ist natürlich eine mech. analoge Kamera wesentlich robuster als ein elektr. Hightech-Gerät.
Grundsätzlich bin ich der Meinung auch wenn die digitalen Spielzeuge in der Gegenwart so super sind, so sollte man doch nie die Geschichte der Fotografie vergessen, so lang ist sie ja nicht.

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Mo Okt 10, 2011 8:47 pm

Till hat geschrieben: Ich finde es interessant, dass Ihr alle eine digitale Kamera vorziehen würdet.
Hast Du denn schon nennenswerte Erfahrung mit analoger Fotografie ?

Die Leute die dir hier einhellig gegen eine Analoge und für eine Digitale raten kennen - soweit ich das überblicke - allesamt noch beide Welten.

Und können daher die jeweiligen Vorteile und Nachteile aus eigener Erfahrung beurteilen.

Benutzeravatar
fotoart
postet sehr sehr oft!
Beiträge: 1669
Registriert: Mo Aug 24, 2009 1:18 am

Beitrag von fotoart » Mo Okt 10, 2011 9:53 pm

... und sie haben alles Analoge verkloppt in dem Wahn nur noch die bequeme digitale Welt als Heil auf Erden zu brauchen.
Kein Wunder, dass sie alles Analoge verteufeln, sie wollen so ihre eigene Dummheit vertuschen denn die analoge Fotografie war
Erstens nie tot und Zweitens bekommt sie bei authentischen Leuten wieder Aufwind.
Habe es immer gewusst trotz aller Werbestrategien der Kameraindustrie,
die analoge Fotografie wird neben den digitalen Techniken wieder an Bedeutung gewinnen.
Es ist das kreative von Hand gemachte des Menschen, das kann auf Dauer kein Automat ersetzen.

Antworten

Zurück zu „Digitale Fotografie“


>> DAS NEUE FOTOTALK <<

cron