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Spiegel oder Spiegellose? Was ist besser?

Allgemeine Fragen rund um die Digitalfotografie.

Moderator: ft-team

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Farbenwunder
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Beitrag von Farbenwunder » So Jan 29, 2012 7:07 pm

Wie ist es eigentlich mit dem Lichteinfall, denn viele Spiegellose verwenden kleinere Objektive...?
Besser BR idge als BR ett vorm Kopf!

Gast

Beitrag von Gast » So Jan 29, 2012 7:10 pm

"Lichteinfall" ? Was meinst du ?

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Farbenwunder
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Beitrag von Farbenwunder » So Jan 29, 2012 8:00 pm

Na ich dachte immer, ein Objektiv mit großem Durchmesser begünstigt die Bildqualität... Lichteinfall ist das falsche Wort..
Besser BR idge als BR ett vorm Kopf!

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Topfenfranz
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Beitrag von Topfenfranz » So Jan 29, 2012 8:08 pm

Mehr Licht = offenere Blende = mehr Freistellpotential = kürzere Zeiten bei gleicher ISO. Ausserdem, abblenden kann man ja auch.

Grösserer Durchmesser kann aber auch mehr Shift-Potential bedeuten.

Wie du siehst gibt es durchaus mehrere Interpretationsmöglichkeiten.

lg Topfenfranz
Lumix LX3 (18mm) + Lumix LX3 (24-60mm) + PL2+PM1 (überwiegend 15mm und 90mm), aber auch 140-400mm (OM)

Gruss Topfenfranz, der den Schuß nicht hört und den Blitz nicht sieht, aber das Donnerwetter spürt

vobe49
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Beitrag von vobe49 » Mo Jan 30, 2012 9:19 am

Hallo zusammen,
hier mal Gründe und Erfahrungen, die ich aus intensiver Nutzung einer Spiegelreflex- (DSLR, EOS 450 D) und spiegellosen Systemkamera (Samsung NX11) gewonnen habe.
Voraussetzung für den Umstieg von DSLR auf System war die gleiche Sensorgröße (APS-C) und gleiches Bedienkomfort wie bei der DSL-R. Da blieb - wenn man Wert auf einen Sucher legt, bei den Systemkameras nur die Samsung NX11 übrig, deren Bedienkomfor auch noch deutlich besser ist als der der EOS 450D. Weshalb APS-C-Sensor für mich ein Muss war, wurde hier schon gesagt. Die Vorteile von spiegellosen Systemkameras liegen eindeutig im deutlich geringeren Gewicht und der geringeren Baugröße. Vorteil des elektronischen Suchers gegenüber des optischen ist die Tatsache, dass man Sucher und Monitor der Kamera so einstellen kann, dass bei manueller Belichtung das Foto genau so belichtet ist, wie man es im Sucher vorher gesehen hat. Dagegen ist der optische Sucher immer gleich hell und auch immer brilliant. Der elektronische Sucher hat Vorteile bei speziellen Aufnahmen wie beispielweise Gegenlichtaufnahmen, Sonnenuntergänge u.s.w.. Nachteil elektronischer Sucher treten im Lowlight auf - da stört ggf. das recht hohe Bildrauschen im Sucher. Auf einen Sucher verzichten würde ich auf keinen Fall - ich halte die sucherlosen Kameras für eine schlimme Entwicklung. Um es deutlich auszusprechen: einziger Grund dafü ist, dass die Hersteller von Kompaktkameras z.B. mit 3-/4-fach-Zoom die teurere Mechanik einsparen, ohne die ein Sucher nicht auskommt. Jeder, der schon mal am Strand oder bei grellem Sonnenschein fotografiert hat wird bestätigen, dass man selbst auf den hellsten Bildschirmen kaum etwas erkennt. Wie soll man da professionell einen Bildausschnitt festlegen oder Bildgestaltung umsetzen.
Ich denke, es muss jeder seine Ansprüche selbst definieren und dann die geeignete Kamera kaufen. Es ist eben ein Unterschied, ob es mir ums Fotografieren oder Knipsen geht.
Ich selbst hatte die NX11 gerade auf einer Fernreise im harten Einsatz (2000 Fotos) und konnte feststellen, dass sie genau meinen Ansprüchen gerecht wird
Gruß vobe49

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fotoart
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Beitrag von fotoart » Mo Jan 30, 2012 9:35 am

Lichteinfall gibt es wenn das Gehäuse kaputt ist, für den Fotografen eine ganz ungünstige Situation, vor allem bei Auftragsarbeit.
Jedoch lassen sich mit einer sehr alten analogen Kamera die Rollfilm verwendet und deren Gehäuse nicht richtig schließt per Lichteinfall
ganz besondere und bizarre Effekte erzielen, ein wenig kreativer Phantasie und verrückte Risikobereitschaft vorausgesetzt.

Ansonsten ist die Diskussion ziemlich albern denn nicht minimale Größe und Gewicht der Kamera sind ausschlaggebend für den qualitativen Aufnahmeprozess
sondern die genaue Wahrnehmung des Motivs sowie der Weg des Lichtes.
Es ist eher umgekehrt, je größer die Kamera je bewusster der Prozess, siehe Großformatkameras und Planfilm oder zumindest Mittelformat.

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Farbenwunder
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Beitrag von Farbenwunder » Mo Jan 30, 2012 6:19 pm

vobe49 hat geschrieben: Ich denke, es muss jeder seine Ansprüche selbst definieren und dann die geeignete Kamera kaufen. vobe49
Das war doch mal ein fundierter Bericht von einem Umsteiger. Super, danke.
Ein weiterer Nachteil des Spiegels können im übrigen auch Erschütterungen sein die beim Auslösen einer Langzeitbelichtung das Bild verwackeln. Aber die meisten DSLR haben wahrscheinlich die Vorauslösung...
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Beitrag von heribert stahl » Di Jan 31, 2012 2:19 am

Vorteil der ElektroSucherKameras waere noch, dass sie die exakte Schaerfentiefe bei hochlichtstarken Objektiven zeigen. Das machen die modernen, hellen Einstellscheiben der Klappspiegelkameras ja leider nicht mehr :cry:
Ein Nachteil ist der hoehere Stromverbrauch und das wahrscheinlich auch hoehere Rauschen durch die Sensorerwaermung, da dieser ja dauernd genutzt wird.
Weiterer Nachteil: schnelle Bewegungen sind nicht so exakt verfolgbar wie mit optischem Sucher.

Gruß
Heribert

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Beitrag von vobe49 » Di Jan 31, 2012 11:27 am

Hallo heribert Stahl,
was du da noch geschrieben hast kann ich voll bestätigen - das hatte ich vergessen. Man sollte immer einen vollen Ersatzakku mitführen, um nicht böse Überraschungen zu erleben. Der Hinweis mit der Sensorerwärmung ist auch sehr richtig und sollte z.B. bei Lowlightaufnahmen und bei Langzeitbelichtungen beachtet werden. Mit wärmer werdenden Sensor steigt enorm auch das Bildrauschen an. Man sollte bei solchen Aufnahmen die Kamera daher regelmäßig ausschalten, wenn sie nicht gebraucht wird, um das Bildrauschen gering zu halten.
Gruß vobe49

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Beitrag von Farbenwunder » So Feb 05, 2012 1:21 pm

Ich fasse also die gesammelten Vor- und Nachteile kurz zusammen.

Die Vorteile einer Spiegellosen Kamera im Gegensatz zu einer mit Spiegel:

- Kleinere Baugrößen der Kameras sind realisierbar
- Das Vorschaubild im elektronischen Sucher entspricht dem aufgenommenen
- Vorschaubild auch auf Schwenkbares Display begutachtbar ( kein antiquater Winkelsucher mehr nötig)
- Serienbildfolge ist schneller als bei komplizierter Spiegelausführung
- kein Mechanikverschleiß
- Elektronischer Sucher kann exakte Schärfentiefe anzeigen
- erschütterungsfreies Auslösen

Die Nachteile einer Spiegellosen Kamera im Gegensatz zu einer mit Spiegel:

- Sucherbild nicht so scharf ( Hersteller arbeiten aber mittlerweile hier mit sehr hohen Auflösungen )
- kleinerer Objektivgebrauchtmarkt
- Bildrauschen bei wenig Licht im Sucher
- höherer Stromverbrauch


Sollte ich etwas vergessen haben, bitte ergänzen. Danke!
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Beitrag von fotoart » So Feb 05, 2012 1:41 pm

Hallo,
bei aller Diskussion in diesem Thread erschließt sich mir nicht der Grund warum man auf das Komponieren des Bildes direkt durch das Objektiv
mittels Spiegel in den Sucher projiziert verzichten sollte.
Habe mit mehreren Apparaten im Mittelformat aus den Anfängen der Spiegelreflextechnik fotografiert und verwende die Hasselblad
mit Lichtschachtsucher nach wie vor aus dem einfachen Grund weil das Bild auf der Mattscheibe dargestellt auf mich eine stark berauschende Wirkung hat.
Es ist Seiten verkehrt und nicht wie durch einen Prismensucher optimiert und gerade dieses Bild durch das Objektiv per Spiegel
auf der 6x6 cm großen Mattscheibe abgebildet ohne weitere technische Beeinflussung wirkt auf mich jedes Mal authentisch und wie ein Wunder.
Dieses Abbild der Umwelt wie über den Spiegel dargestellt ist für meinen Geschmack mit nichts vergleichbar, auch nicht mit einer Großbildleinwand auf dem eine 3D Animation läuft.
Der Blick in den Lichtschachtsucher auf die Mattscheibe über den Spiegel durch das Objektiv auf die Realität ist mit nichts rationalem zu vergleichen,
am ehesten noch mit Träumen über eine andere imaginäre Welt.
Man hört es, die Leidenschaft reißt mich mit wenn ich nur daran denke was diese Erfindung mit dem Spiegel an Bildern im Gehirn bewirken kann.

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Beitrag von heribert stahl » So Feb 05, 2012 2:41 pm

fotoart hat geschrieben:....
Und jetzt das Ganze nochmal fuer die Großformatfotografie :twisted:

Gruß
Heribert

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Beitrag von heribert stahl » So Feb 05, 2012 2:52 pm

Farbenwunder hat geschrieben: Die Vorteile einer Spiegellosen Kamera im Gegensatz zu einer mit Spiegel:

- Kleinere Baugrößen der Kameras sind realisierbar
aber nicht fuer die Objektive
- Vorschaubild auch auf Schwenkbares Display begutachtbar
das koennte man bei DSLRs auch
- Serienbildfolge ist schneller als bei komplizierter Spiegelausführung
nicht unbedingt


Die Nachteile einer Spiegellosen Kamera im Gegensatz zu einer mit Spiegel:

- Sucherbild nicht so scharf ( Hersteller arbeiten aber mittlerweile hier mit sehr hohen Auflösungen )
- kleinerer Objektivgebrauchtmarkt das haengt vom Bajonett (oder auch Adapter) ab.
- Bildrauschen bei wenig Licht im Sucher
- höherer Stromverbrauch
-hoeheres Rauschen bei langer Benutzung moeglich
-schnelle Bewegungen werden nicht optimal dargestellt
Gruß
Heribert

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Beitrag von Farbenwunder » So Feb 05, 2012 10:12 pm

Danke für deine Ergänzung. Naja, es ist sicher Geschmackssache, wenn ich zwar eine kleine, gut verstaubare Spiegellose habe, dann mich aber mit einem riesen Objektiv abschleppe. Aber es gibt ja auch groooße Spiegellose und die werden eigentlich selten erwähnt.

Aber noch ne Frage: ist es wirklich erwiesen, dass eine Spiegelreflexkamera wirklich nur beim klappern des Spiegels den Sensor im Einsatz hat und somit vermeintlich weniger rauscht oder ist das ein Gerücht?

Desweiteren finde ich die Sony Alpha 65 und 75 mit ihrem halbdurchlässigen Spiegel sehr interessant. Für die, die sich nicht entscheiden können!
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Beitrag von fotoart » So Feb 05, 2012 10:39 pm

heribert stahl hat geschrieben: Und jetzt das Ganze nochmal fuer die Großformatfotografie
Man oh man, da gibt es keine Spiegelreflextechnik Du Hansel.

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