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Anfangsbrennweite 50mm

Allgemeine Fragen rund um die Digitalfotografie.

Moderator: ft-team

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klarobello
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Anfangsbrennweite 50mm

Beitrag von klarobello » Fr Feb 24, 2012 6:59 pm

Jeder kennt die unendlich vielen Kompaktkameras. Nach dem Einschalten fangen sie alle mit niedrigster Brennweite an. Nur braucht man die nur recht selten. Viel besser werden Bilder meistens mit 50mm (oder 45mm). Nur nimmt man sich kaum die Zeit, jetzt umständlich auf 50mm zu zoomen und es wird drauflos geknipst. Schnappschüsse mit 50mm sind wegen des Zeitverlustes auch kaum möglich.
Da bietet es sich doch an, dass die Hersteller die Software ihrer Kameras so programmieren, dass die wichtigste Brennweite von 50mm gleich nach dem Einschalten steht und man hat dann die Möglichkeit von da aus runter- oder hochzuzoomen. Das ganze kostet nichts und der Benutzer rückt ein bisschen mehr vom knipsen Richtung fotografieren.

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Fr Feb 24, 2012 7:19 pm

50% aller Kamerakäufer können nur hineinzoomen. Der Gedanke auch hinaus zu zoomen ist ihnen fremd und wahrscheinlich auch nicht vermittelbar.

Ich finde es ganz okay wenn die Kamera mit maximalem Weitwinkel anfängt. Dann habe ich optimale Übersicht und kann mir den Ausschnitt selektiv zurechtzoomen.

Außerdem ist es kein Problem mit den Mitteln modernen Bildbearbeitung das Bild - wenn es zu weitwinklig aufgenommen wurde - nachträglich zu beschneiden.

Umgekehrt, wenn der Aufnahmeausschnitt zu eng war, dem Bild nachträglich links, rechts, oben und unten noch Inhalt hinzuzufügen, das Feature vermisse ich noch bei meinem Photoshop.

Vielleicht ist ja diese "Starte mit 50mm"-Funktion in der Canon Firmware-Erweiterung CHDK verfügbar ...


Und ob die Bilder mit 50mm "viel besser" werden ?

Ich ertappe mich dabei relativ viele Bilder entweder mit maximaler oder mit minimaler Brennweite zu machen.

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Johnars
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Beitrag von Johnars » Fr Feb 24, 2012 7:48 pm

Schon holy Ansel Adams konnte der Normal Brennweite nicht viel abgewinnen und ich noch weniger!

Einzige bekannte Ausnahme war da Cartier Bresson der viel mit 50mm gemacht hat und nur wenig mit 28mm.

Gruss Armin

klarobello
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Re: Anfangsbrennweite 50mm

Beitrag von klarobello » Fr Feb 24, 2012 8:15 pm

Offenbar sind die Erfahrungen und Weisheiten aus über 80 Jahren Analogfotografie nicht in die Digitalfotografie übernommen worden und neue Anwender sind entstanden. Tatsache ist aber, dass die Brennweite von 45-50mm der des menschlichen Auges am nächsten kommt, so muss das Gehirn nicht erst diverses zurechtrücken und die Proportionen im Bild erscheinen so am harmonischsten und natürlichsten. Das sollte man eigentlich beim Fotografieren schon gemerkt haben.

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Beitrag von Johnars » Fr Feb 24, 2012 8:40 pm

Ich will aber das dein müdes Gehirn etwas tun muss beim betrachten meiner Bilder!
Normal Brennweite gleich Langweilige Sicht der Dinge, wobei Ausnahmen die Regel bestätigen.
Kauf einfach die Fuji X100 dann hast das was du willst.

Gruss Armin

KaoTai

Re: Anfangsbrennweite 50mm

Beitrag von KaoTai » Fr Feb 24, 2012 10:08 pm

klarobello hat geschrieben:Offenbar sind die Erfahrungen und Weisheiten aus über 80 Jahren Analogfotografie nicht in die Digitalfotografie übernommen worden und neue Anwender sind entstanden. Tatsache ist aber, dass die Brennweite von 45-50mm der des menschlichen Auges am nächsten kommt, so muss das Gehirn nicht erst diverses zurechtrücken und die Proportionen im Bild erscheinen so am harmonischsten und natürlichsten. Das sollte man eigentlich beim Fotografieren schon gemerkt haben.
Tja, da hast Du ja recht schnell herausgefunden, daß wir hier im Forum alle keine Ahnung von Fotografie haben. :roll:
Die meisten brauchen dafür mindestens 3 Postings.

Und überhaupt werden die Ausschnitte eines 50mm-Objektivs sowieso von Jahrzehnt zu Jahrzehnt immer enger.

50mm ist an der analogen Fachkamera ein ordentliches Weitwinkel,
an der analogen Mittelformatkamera ein moderates Weitwinkel,
an der analogen Kleinbild- oder digitalen Vollformat-Kamera ein Normal-Objektiv,
an den meisten DSLR (Cropfaktor 1.5-1.6) eine typische Portrait-Brennweite
und wäre, wenn man dort die Objektive wechseln könnte, an den allermeisten Kompaktkameras ein kräftiges Tele.

Und die meisten analogen Kleinbild-Sucherkameras mit fest eingebautem Objektiv hatten auch keine 45-50mm- sondern eher leicht weitwinklige 35mm-Objektive.

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fotoart
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Beitrag von fotoart » So Feb 26, 2012 3:20 pm

Das bewusste Verwenden der Normalbrennweite ist eine Reduktion auf den normalen menschlichen Blickwinkel.
Es ist somit ein künstlerisches Stilmittel und ich habe großen Respekt vor jemandem der das heute bei der Fülle an technischen Möglichkeiten durchhält.
Spannende Bilder mit der Normalbrennweite zu Kreieren und zu Komponieren ist eine Herausforderung die man beim Benutzen der gesamten Bandbreiten von Objektiven niemals erlebt.
Meine Hochachtung vor Reduktion bei hoher Qualität, denn da macht der menschliche Geist das Bild im besten Sinne des Wortes.

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Beitrag von Johnars » So Feb 26, 2012 3:37 pm

Meine Hochachtung vor Reduktion bei hoher Qualität, denn da macht der menschliche Geist das Bild im besten Sinne des Wortes.
Solange es nicht der heilige Geist macht gehts ja noch :P :D :twisted:

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Beitrag von fotoart » So Feb 26, 2012 9:07 pm

Wie Du den Geist nennen willst spielt keine Rolle, entscheidend ist, dass er bei der Fotografie eine Rolle spielt um gute Bilder zu erhalten.

vobe49
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Beitrag von vobe49 » Mo Feb 27, 2012 11:25 am

... ist irgendwie schon ein komisches Thema - m. E. kann man mit jeder Brennweite langweilige oder (wenn man kann) interessante Fotos machen. Voraussetzung ist doch immer, dass man die technischen Möglichkeiten "bewusst" einsetzt, um zu besonderen kreativen Ergebnissen zu kommen. Dass 50 mm Brennweite (da müsste man schon nachfragen "umgerechnet auf Kleinbildformat?" dem menschlichen Auge am nächsten kommen, habe ich ehrlich gesagt noch nie gehört. Ich selbst mache oft auch Panoramafotos, weil die z. B. bei Landschaftsaufnahmen dem sehr großen Sehwinkel des menschlichen Auges weit besser entsprechen als Formate von 3:2 oder so.
Gruß vobe49

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Beitrag von fotoart » Do Mär 01, 2012 10:57 am

Weil Du es noch nie gehört hast ist kein Beweis für die Sinnlosigkeit, im Gegenteil.
Natürlich stammen die 50 mm aus der Zeit des analogen Kleinbildes was den Ausschnitt des menschlichen Sehens entspricht ohne technische Verfremdung.
Wie gesagt, es war eine Bewusste Reduktion der Technik bei der Aufnahme um auf verblüffende Effekte durch technische Hilfsmittel zu verzichten.
Ein Weitwinkel oder ein Tele kann eine Situation dramatisieren nur auf Grund der verwendeten Linsen und eine Darstellung erzeugen die unnatürlich ist.
Sicher, heute ist das kein Thema, heute heißt es je atemberaubender das digitale Foto ist um so eher entspricht es dem Zeitgeschmack und die meisten Menschen lechzen danach.
Man kann wenn man möchte mit Normalbrennweite dagegen halten und einen Ausgleich schaffen auch nur für sich ohne die Hoffnung die Bilder bringen den Durchbruch und
machen etwas ganz großes aus einem, dann ist man beliebt, reich und dem heiligen Geist, Vater und Sohn ebenbürtig.

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Beitrag von Marius » Do Mär 01, 2012 4:12 pm

kann mich da mal jemand aufklären, warum bitte 50mm (am kleinblidformat) dem menschlichen sehen am meisten entspricht??

also wenn ich meine analoge in der hand habe, das 50mm vornedrauf sitzt und ich dann durch den sucher schaue, hab ich einen ganz anderen bildausschnitt. ich lass mich da aber gern eines besseren belehren.
aber so rein vom eindruck her würde ich sagen, dass 50mm schon zu viel brennweite ist.
wenn die frage dann geklärt ist, steht am ende natürlich immernoch die frage, warum jedes gute foto, genau den ausschnitt des menschlichen sehens haben muss....das wäre doch verdammt langweilig.

gruß
marius

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Topfenfranz
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Beitrag von Topfenfranz » Do Mär 01, 2012 6:05 pm

Das könnte daran liegen, daß der Sucher zwar den richtigen Bildausschnitt anzeigt, aber kleiner als das Original.

Es mag sein, daß die Standardbrennweite (50mm) dem menschlichen Sehen entspricht, aber damit hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf. Wenn die Abbildungsleistung des menschlichen Sehens zu den Rändern abnimmt, dann stellt dies normalerweise kein Problem dar, da man automatisch den Kopf bewegt und den scharfen Bereich dadurch nachführt, ganz im Gegensatz zu einem fertigen (zweidimmensionalen) Bild.

Wir sehen räumlich, sind nicht auf ein Format begrenzt und können den Fokus jederzeit verändern. Wir betrachten eine Landschaft und uns springt ein Detail ins Auge. Sofort fokussieren wir auf das Detail und sehen es scharf, während die Landschaft gleichzeitig ihre Bedeutung verliert. Anschliessend betrachten wir wieder die Landschaft selbst und das Detail verliert sich allmählich, ohne freilich ganz zu verschwinden. Diese Betrachtungsspanne bringt keine Abbildung mit sich.

Insofern ist es müssig, eine Abbildung als Simulation des natürlichen Sehvorganges ansehen zu wollen. Was die Brennweite betrifft, so finde ich die Frage wesentlich interessanter, welche Brennweite dem jeweiligen Objekt und der jeweiligen Situation (natürlich rein subjektiv) am besten entspricht.

Gruss Topfenfranz
Lumix LX3 (18mm) + Lumix LX3 (24-60mm) + PL2+PM1 (überwiegend 15mm und 90mm), aber auch 140-400mm (OM)

Gruss Topfenfranz, der den Schuß nicht hört und den Blitz nicht sieht, aber das Donnerwetter spürt

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Do Mär 01, 2012 7:35 pm

50mm - ist das nicht der normale Abstand zwischen Hirn und Brett ?

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Cano
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Beitrag von Cano » Do Mär 01, 2012 7:43 pm

KaoTai hat geschrieben:50mm - ist das nicht der normale Abstand zwischen Hirn und Brett ?
Ja, bei fortgeschrittener Hirnschrumpfung.
Ansonsten ist der Abstand kürzer.

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