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Winzige Kamera Zeiss Tessar

Allgemeine Fragen rund um die Digitalfotografie.

Moderator: ft-team

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klarobello
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Winzige Kamera Zeiss Tessar

Beitrag von klarobello » Fr Mai 18, 2012 2:54 pm

In meinem Mobile hab ich eine winzige Kamera von Carl Zeiss, Tessar 2,8/28. Trotz fehlender Blende werden die Bilder damit erstaunlich gut. Sie hat etwa ein Viertel Grösse einer Streichholzschachtel. Damit sieht man, dass es auch klein geht. Würde Zeiss das Prinzip weiter verfolgen, würde es in eine offene Marktlücke für hochwertige Kleinstkameras treffen.
Wozu? Anfang der Nuller hatte ich immer eine DimageX am Gummiband um den Hals hängen, das war ne gute Zeit.

Würde Zeiss eine Kamera bauen mit 30g Gewicht, 50mmKB und Blende, wäre das ne tolle Sache. Man könnte sie zusätzlich kaufen und hätte sie wie ein Medaillon immer bei sich und könnte blitzschnell zubeissen, wenn was interessantes auftaucht.

Ich stelle morgen mal ein paar Bilder davon ein.

Gruss klarobello

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Topfenfranz
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Beitrag von Topfenfranz » Fr Mai 18, 2012 6:16 pm

Jetzt müsste man nur noch wissen, wie gross der Dynamikumfang ist. :roll:

Ausserdem, 4 Sekunden vom Einschalten bis zum ersten Bild nenne ich nicht gerade schnappschusstauglich.

Wie das mit 30g und einer Brennweite von 50mm (KB) gehen soll, das ist mir freilich ein Rätsel. Bei einem Crop-Faktor von schätzungsweise 4,85 benötigt das Standardobjektiv eine effektive Brennweite von immerhin 10,3 mm. Daran lässt sich eigentlich recht wenig ändern.

Problematisch dürfte es mit der Schärfe sei, denn im Gegensatz zur aktuellen Brennweite (28mm KB = knapp 5,8mm) fällt der Schärfentiefebereich einer Normalbrennweite gegenüber einem Weitwinkel deutlich ab.

Wie aber präzise die Schärfeebene bei einem winzigen Gehäuse einstellen? Ein Display, das seinen Namen verdient, ist bei solch einer Miniaturisierung ohnehin obsolet. vielleicht also ein klappbarer Drahtrahmensucher, damit man wenigstens ungefähr weiss, welcher Bildausschnitt einen anschliessen erwartet?

Schalter, Drehregler und alles, womit man gemeinhin Aufnahmen beeinfluissen kann, fallen der Miniaturisierungsschere zum Opfer.

Als Running Gag würde ich noch eine Fernbedienung vorschlagen, mit welcher das Gerät dann voll konfigurierbar wird. Macht nichts, wenn die Fernbedienung 20mal so gross ist wie die eigentliche Kamera. Am Ende integriert man die Kamera wieder in die Fernbedienung und nun hat man wieder ein halbwegs kontrollierbares Gerät, wenn allerdings auch nicht mehr sehr klein. :lol:

Aber das mit den 30g ist echt gut. Die Frage ist eigentlich nur noch, wie lange soll der Akku eigentlich halten? Mehr als 2g dürfte er kaum haben, denn mit Sensor, Optik, Prozessor und Speicher, Ein-/Ausschalter, Auslöser und gar einem Schalter für die Blende wird es neben der Klappe für die Anschlüsse auch ohne Display doch recht knapp.

Gruss Topfenfranz
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klarobello
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Beitrag von klarobello » So Mai 20, 2012 3:29 pm

Dass das einfach wird, will ich nicht sagen, aber die Leute von Carl Zeiss sind ja auch fähig. Zumal das Fotomodul auch schon existiert und wohl kaum mehr als 10g wiegt, ohne Blende allerdings. Wenn es eine Zoom-Kamera vor 10 Jahren 100g wog, sollte eine Festbrennweite mit höchstens 50g heute möglich sein, sie muss ja nicht alle Fähigkeiten einer DSRL haben, notfalls erst mal mit dem vorhandenen Modul bauen und später weiterentwickeln.

Der Marktrenner wäre es auf jeden Fall.

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Topfenfranz
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Beitrag von Topfenfranz » So Mai 20, 2012 3:35 pm

klarobello hat geschrieben:...aber die Leute von Carl Zeiss sind ja auch fähig.
Das bestreite ja auch niemand. Aber selbst den Leuten von Carl Zeiss wird es schwerfallen, an den physikalischen Grenzen herumzukommen. Es sei denn, sie erfinden das Licht neu.
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Beitrag von fotoart » Mi Mai 30, 2012 10:07 am

Eine Kamera ist ein schwarzer Kasten mit einem Loch, wie groß dieser Kasten ist hat etwas mit menschlicher Wahrnehmung und den Anspruch
an die Qualität der Abbildung zu tun.
Der menschliche Sehapparat im Kopf macht es vor aber es gibt in der Natur größere und wesentlich kleinere Apparate.
Ob man als Mensch mit der Abbildung von der Umwelt eines Flohs oder einer Maus zufrieden ist hängt vom geistigen Anspruch ab.
Persönlich bevorzuge ich große Gehäuse um etwas in der Hand zu haben bei der Aufnahme denn der haptische Effekt ist entscheidend für die Haltung zum Motiv.
So sind Minikameras für die Spionage praktisch aber im Alltag eher ungeeignet. Hatte eine digitale Minox, bekannt als Spionagekamera bei Bond
und hatte Ärger auf der Straße weil die zu porträtierenden Leute die Kamera kaum gesehen haben. Sie fühlten sich ausspioniert durch die kleine Kamera.
So sind für Menschen kleine Apparate gut zur Spionage, für Voyeuristen oder Spanner aber im normalen Umgang mit den Leuten eher ungeeignet.

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Beitrag von klarobello » Mi Mai 30, 2012 12:30 pm

Na ja, mit Deiner Plattenkamera wird ich mich wohl nicht anfreunden können. Und sich eine Kleinstkamera wie ein Medaillon um den Hals zu hängen, hat doch nichts mit Voyeurismus oder Spionage zu tun. Und die Schnappschüsse, die verloren gegangen sind, weil man erst umständlich seinen Fotoapparat aus der Tasche kramen musste, möchte ich nicht zählen.

Was das falsche Unmöglichhalten von Erfindungen und Fortschritt angeht, so ist die Liste endlos. Wenn man z.B. vor 100 Jahren gesagt hätte, man sollte die vorhandenen 10.000km Bücher auf einer Mikro-SD von 32GB speichern, wären wahrscheinlich die im weissen Kittel gekommen und 500 Jahre vorher wäre man verbrannt worden.

Gruss klarobello

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Beitrag von fotoart » Mi Mai 30, 2012 1:55 pm

Stelle Schnappschüsse allgemein in Frage, habe den Sinn solcher Bilder noch nicht erkannt außer auf Partys zum albern sein.

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Beitrag von Topfenfranz » Mi Mai 30, 2012 3:00 pm

Es ist aber ein grundsätzlicher Unterschied, ob man sich bestimmte Dinge zu einer bestimmten Zeit nicht vorstellen kann oder ob man physikalische Grenzen einfach ignoriert (denn das ist keinerlei Visionismus, sondern einfach Ignoranz und Spinnerei).

Das limitierende Element der Fotografie ist nun einmal das Licht.

Ebenso bezweifle ich, daß ein Großteil der entgangenen Schnappschüsse tatsächlich welche gewesen wären. Hat man eine panische Angst davor, es könnte einem ein einziger Augenblick entgehen, dann muss man sich eben ständig eine Überwachungskamera mit sich führen. Ob die Ergebnisse es allerdings wert sind, das wage ich zu bezweifeln.

Gruss Topfenfranz
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Beitrag von fotoart » Mi Mai 30, 2012 3:54 pm

Das Durchschauen der Überwachungskamerabilder nach einem aufgenommenen Kick nimmt so viel Zeit in Anspruch,
dass es zu einem echt erlebten Moment mit allen Sinnen wahrgenommen nicht kommt.
Wer Angst hat ein Bild zu verpassen, verpasst alles.

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Beitrag von Topfenfranz » Mi Mai 30, 2012 4:15 pm

Da stimme ich dir voll und ganz zu, fotoart.
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Beitrag von klarobello » Mi Mai 30, 2012 9:18 pm

Schnappschüsse müssen nicht unbedingt Sensationsfotos sein, sondern alle Fotos, die man gemacht hätte, wenn man eine Kamera dabei gehabt hätte. Schöne und interessante Ansichten zum Beispiel. Andererseits, wenn man ab und zu mit der Kamera losgeht, um Fotos zu machen, besteht ein Erfolgsdruck, der Kreativität lähmen kann, den hat man nicht, wenn man immer eine Kamera dabei hat.

Meine Fotos mit meiner Medaillonkamera (im Moment Olympus F5050) mach ich doch nicht heimlich, sondern für jedermann sichtbar, wer mich dann noch für einen Geheimagenten hält muss ziemlich einen an der Waffel haben (Paranoia/Demenz).

Ich weiss gar nicht, was daran so visionär sein soll, an eine Kamera zu denken, die 30x20x10mm gross ist und 50g wiegt. Es ist doch schwachköpfig zu sagen das geht nicht.

Gruss klarobello

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Mi Mai 30, 2012 9:24 pm

klarobello hat geschrieben:(Paranoia/Demenz) ... schwachköpfig
:roll:

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Beitrag von fotoart » Mi Mai 30, 2012 9:40 pm

Da fällt mir nur ein "Jedem Tierchen sein Pläsierchen" besonders denen die nicht an schwachköpfiger Demenz oder Paranoia leiden aber Medaillonkameras brauchen.

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Beitrag von klarobello » Mi Mai 30, 2012 10:16 pm

Es lebe die Medaillonkamera! Wer sie nicht haben will braucht sie ja nicht zu kaufen. Aber diese ewige Gegenanpolemisiererei stinkt mir ziemlich, besonders wenn sie rein methodisch und ohne Sachbezug ist.

Gruss klarobello

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Beitrag von Topfenfranz » Do Mai 31, 2012 12:35 am

Wo bitte ist denn der fehlende Sachbezug, wenn ich auf die physikalischen Grenzen hinweise, klarobello?

Frag dich mal, warum die Kompakten üblicherweise keine Blendenwerte grösser als 8 zulassen und warum das Optimum der optischen Leistung eines so kleinen Objektives nicht bei 8 liegt, sondern eher zwischen 4 und 5,6.

Frage dich ebenso, warum die Abbildungsleistung aktueller Kompakter (die im Vergleich zu deiner 'Medaillon'-Kamera immer noch riesengross sind) schlechter sind als die vernünftigerer Vorgängermodelle mit kleinerem Zoomfaktor und weniger MegaPixeln bei gleicher Sensorgrösse.

Frage dich einmal, warum diese Modelle RAW nicht zulassen, sondern die JPG-Engine bemühen, Linsenfehler herauszurechnen.

Frage dich auch, warum winzige Geräte Fixfokus-Objektive haben, eine geringe Lichstärke und eigentlich auf Alles verzichten, was die Standbilder einer eine Überwachungskamera von kreativer Fotografie unterscheidet. Zumal es ja nicht gerade jedermanns Sache ist, blind zu fotografieren (von kontrolliert Sehen kann bei der von dir avisierten Gerätegrösse ja nicht gerade die Rede sein).

Schnappschüsse im Blindflug in mässiger Qualität - nein danke!

Gruss Topfenfranz
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