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Vergleich verschiedener s/w-Filme

Allgemeine Fragen rund um die Analog-Fotografie.

Moderator: ft-team

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Elwood
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Vergleich verschiedener s/w-Filme

Beitrag von Elwood » Mo Nov 23, 2009 7:14 am

Hallo Gemeinde!

Ich benutze mit zunehmender Begeisterung die Canon A1 meiner Freunding als "Zweitkamera" neben der Digitalen. Wir beide lieben den Effekt von klassischen Schwarz/Weiss-Filmen (gerne viel Korn, hohe nichtlineare Kontraste).
Auch wenn es inzwischen nicht mehr so viele S/W-Filme gibt, weiß ich trotzdem nicht so recht, welcher für uns der richtige ist. Alleine von Ilford gibt es sechs verschiedene Typen (Empfindlichkeit noch nicht mitgerechnet).
Gibt es irgendwo im Netz ein Vergleich der verschiedenen Filme? Oder kann mir ein netter Forumsnutzer ein paar Tips geben?

Danke im Voraus und Gruß,
Elwood

Gast

Beitrag von Gast » Mo Nov 23, 2009 11:36 am

Wenns um grobes Korn geht, sind die hoch- bis höchstempfindlichen Filme erste Wahl.

Mir gefallen besonders gut Fuji Neopan 1600 (33DIN/1600ASA) und der Klassiker Kodak TriX-Pan (27 DIN/400 ASA).

Fast unumgänglich bei SW-Filmen ist jedoch, dass man sie typgerecht je nach Verwendungszweck und erwartetem Ergebnis entwickelt - das machen heutzutage nur noch einige Fachlabore zu recht hohen Preisen. Da lohnt sich die Investition von etwa 50-100 Euro in entsprechendes Equipment und Chemie und die Selbstverarbeitung. Bei gewünscht grobem Korn würde ich mal Rodinal (AGFA) oder bei nicht ganz so grobem Korn aber feineren Grauabstufungen vor allem in den Schatten ID-11 (ILFORD) oder den chemisch identischen D-76 (KODAK) ausprobieren.

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Johnars
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Beitrag von Johnars » Di Nov 24, 2009 1:13 am

Wenn es Kontrastreich und Grobkörnig willst empfehle ich dir TMAX 3200 ASA von Kodak oder den Ilford 3200 Delta wobei der letztere etwas weniger Kontrastreich arbeitet wie der Kodak.
Wenn du das ganz spezielle suchst kannst es auch mit dem Ilford SFX versuchen ein knapper Infrarotfilm, dann brauchst aber auch noch einen satten rot Filter dazu.
Den FP 4 und HP 5 von Ilford sind gute alte allround Filme.
Denn Kontrast kannst auch locker mit einem gelb, orange oder rot Filter verstärken.
Wenn Grobkörnig dann Rodinal 1:20, wenn sehr feinkörnig und gute Empfindlichkeitsausnutzung und sehr exzellente Schärfe, dann entwickeln in Kodak X-TOL.

Gruss Armin

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Di Nov 24, 2009 9:59 am

Dumme Frage: Entwickelst Du die Schwarzweiß-Filme selbst ?

Falls nicht würde sich m.E. die Auswahl ganz deutlich einschränken auf jene Filmtypen, die man im normalen Farbprozess entwickelt und daher in jedem Drogeriemarkt einfach in die Tüte geben kann.

Falls ja, würde sich die Auswahl auch dadurch einschränken, daß ich mir nicht für jeden neuen Filmtyp einen andere, passende Sorte Entwickler ins Labor stellen würde.

Gast

Beitrag von Gast » Di Nov 24, 2009 1:13 pm

KaoTai hat geschrieben:...einschränken auf jene Filmtypen, die man im normalen Farbprozess entwickelt und daher in jedem Drogeriemarkt einfach in die Tüte geben kann.
Er will ja grobes Korn, da kannste die chromogenen SW-Filme vergessen.

Elwood
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Beitrag von Elwood » Di Nov 24, 2009 4:13 pm

Danke für die vielen Antworten!

Zumindest im Moment bringen wir die Filme nur zur Drogeriekette. Deshalb sind die guten Tips zum Entwickeln leider noch verfrüht.

Wie haltet Ihr es denn mit dem Entwickeln - einfach Dose auf, Film rein, Entwickler rein und gut? Oder beinhaltet der Prozess bei Euch auch noch die Belichtung auf Papier?
Für letzteres werden wir sicher in absehbarer Zukunft keine Zeit haben - ersteres ist bei vertretbarem finanziellen Aufwand sicher eine Überlegung wert. Gibt es dafür irgendwo ein gutes Tutorial?

PS: Ein Rotfilter ist vorhanden und regelmäßig im Einsatz. :)

Danke und Grüße aus Coburg,
Elwood

Gast

Beitrag von Gast » Di Nov 24, 2009 4:30 pm

Selber Vergrössern wäre schon erstrebenswert, aber es geht auch ohne, wie ich am Sonntag erst gesehen habe (20x30-SW-Maschinenprints von KB für 49 Cent bei DM... waren durchaus OK).

Ihr solltet aber bedenken, dass eine schlechte Entwicklung für immer mitgeschleppt wird und im Nachhinein nicht mehr zu verbessern ist. Wenn da was falsch oder suboptimal ist, ärgert Ihr Euch ewig drüber. Von einem guten Negativ hats dann auch ein Grosslabor leichter, akzeptable Qualität für einen niedrigen Preis zu bieten. Und wenn man dann mal einen Qualitativ hochwertigen Abzug braucht, geht das von einem ordentlichen Negativ auch leichter als von einem bei der Entwicklung verhunzten. Wenn Ihr die Filme zum Entwickeln weggebt, laufen die idR alle durch die gleiche Standardsuppe mit der gleichen Standardzeit. Es kommt was raus, aber mehr auch nicht. Qualität ist was anderes.

Und "einfach Dose auf, Film rein, Entwickler rein und gut"... ganz so einfach ist es nicht, aber viel schwerer auch nicht. Das komplizierteste für Anfänger ist wohl, die Filme im Dunkeln auf die Spulen zu bekommen. Das soll mit den Dosen von Paterson am einfachsten sein, aber auch mit denen von JOBO ist es mit etwas Übung kein Problem. Die Billigdosen von AP und Konsorten sollen nicht wirklich dicht sein und sabbern, also lieber paar Euro mehr investieren.

P.S.: Rotfilter ist schon ganz schön heftig - für vieles tuts auch ein mittleres Gelbfilter.

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Di Nov 24, 2009 5:19 pm

Also, ich würde eher die Filme zum Entwickeln weggeben und die Papierbilder selbst vergrößern als umgekehrt!

Wenn beim Selbst-Entwickeln des Films etwas schiefgeht, dann ist der Film unwiederbringlich ruiniert.
Wenn beim Selbst-Entwickeln des Papierbilds etwas schiefgeht, dann mach ich halt einen neuen Abzug.

Außerdem kann ich eine sub-optimale Film-Entwicklung beim Selbst-Vergrößern der Papierbilder noch halbwegs ausgleichen, zumal ich das für jedes einzelne Bild auf dem Film separat abstimmen kann.

Umgekehrt nutzt es mir nichts, den von mir perfekt entwickelten Film ans Großlabor zu geben, damit mir die davon 08/15-Abzüge machen.

Gast

Beitrag von Gast » Mi Nov 25, 2009 12:30 am

KaoTai hat geschrieben:Also, ich würde eher die Filme zum Entwickeln weggeben und die Papierbilder selbst vergrößern als umgekehrt!
Aufgrund des Konjunktivs beides noch nie gemacht, was?

Ich würde jetzt gern den Footer eines anderen Users hier reinkopieren, aber mir ist sein Nick entfallen.

Deine Empfehlung lass ich dann gelten, wenn Du die Filme in ein (schweineteures) Fachlabor zur typgerechten Entwicklung gibst, aber nicht, wenn die in einem Grosslabor entwickelt werden. Was ich da schon gesehen habe... da sind die immer wieder auftauchenden "Telegraphendrähte" noch das geringste Übel.

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Beitrag von Johnars » Mi Nov 25, 2009 1:04 am

Ich bin auch der Meinung SW sollte man von A-Z selber machen, alles andere ist ganz grosse Sch.....

Mir haben sie mal im Profi Labor Kodak Schweiz, als ich es noch nicht selber machte einen Kodak IR Film aus der Dose ans Tageslicht genommen, weil eine neue Lehrperson die Post öffnete und noch keine Ahnung von IR Filmen hatte!
Ich habe dann ein Entschuldigungsschreiben gekriegt von Kodak und gratis einen neuen IR Film.
Von da an war ich Reif es selber zu machen und ich gebe zu am Anfang habe ich nur relativ unwichtige Dinge selbst gemacht und auch 1-2 Filme in den Sand gesetzt, aber das ist nun schon sehr viele Monde her und seit ich mal nach den Ferien ungefähr 20 Filme in Serie entwickelt hatte, kann ich es aus dem EFEF!
Habe mindestens seit 20 Jahren nie mehr einen einzigen Film vermurkst!

SW Entwickeln ist sehr einfach, Vergrössern ist nochmals einfacher!

Und ich kann sie auf den Kontrast entwickeln wie ich es für meinen Vergrösserer brauche!

Gruss Armin

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Mi Nov 25, 2009 1:07 am

FütterMeinEgo hat geschrieben:
KaoTai hat geschrieben:Also, ich würde eher die Filme zum Entwickeln weggeben und die Papierbilder selbst vergrößern als umgekehrt!
Aufgrund des Konjunktivs beides noch nie gemacht, was?

Ich würde jetzt gern den Footer eines anderen Users hier reinkopieren, aber mir ist sein Nick entfallen.
Wenn Du etwa jenen Footer meinst , der eine positive Korrelation zwischen eigener Erfahrung und dem Umfang der zu postenden Äußerungen vorzuschreiben sucht, muß ich dich leider enttäuschen:

Been there, done that, got the T-shirt!


Selbst Filme entwickelt, selbst Papierbilder vergrößert.

Ich habe zwar meine Dunkelkammer 2003 dann wieder verkauft, aber soviel hat sich da ja wohl in den letzten 6 Jahren nicht mehr getan, oder?

In den 60 Jahren davor hat sich jedenfalls soviel nicht geändert, denn ich konnte mit meiner Großmutter und meiner Tante - beide gelernte Fotolaborantinnen - problemlos Erfahrungen austauschen.

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Beitrag von Bullzeye » Mi Nov 25, 2009 5:57 pm

Filme selbst zu entwickeln steht ganz oben auf meiner tp-do-Liste!
Aber leider bin ich im Augenblick noch relativ weit entfernt - keine Ahnung und keine Zeit. Leider. :(

Aber mal zu dem Entwickeln im Großlabor. Da kann man auch S/W Filme abgeben, es müssen keine XP2 etc. sein. Mann muss lediglich bei "Sonstiges" schwarz/weiss hinschreiben.

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Beitrag von Umbruchästhetik » Mi Nov 25, 2009 6:33 pm

Bullzeye hat geschrieben:Aber mal zu dem Entwickeln im Großlabor. Da kann man auch S/W Filme abgeben, es müssen keine XP2 etc. sein. Mann muss lediglich bei "Sonstiges" schwarz/weiss hinschreiben.
Der relevante Unterschied ist der Preis, daher wurde das auch erwähnt :wink:

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Beitrag von Bullzeye » Do Nov 26, 2009 8:00 pm

Ich habe mal noch eine Frage: Wenn ich einen Film anders belichte, also z.B. den Delta 3200 mit ISO 12800. Muss ich das bei der Entwicklung angeben oder einfach nur bei der Kamera so einstellen? Die Frage gilt allgemein, nicht nur beim Delta 3200. Danke!

Achso, kann ich das während eines Filmes ändern?

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Do Nov 26, 2009 10:55 pm

Nein, Du mußt die abweichende Empfindlichkeit nicht nur an der Kamera einstellen, sondern auch bei der Entwicklung beachten.

Und nein, solange Du den Film als ganzen entwickelst, bzw. entwickeln läßt, mußt Du auch den ganzen Film mit gleicher ISO-Zahl belichten.

Wenn Du nach der Hälfte des Films die ISO-Einstellung an der Kamera änderst, dann müßtest Du die zweite Hälfte des Films anders entwickeln als die erste - das ist schwierig!


Typischerweise erhält man eine höhere ISO-Zahl in dem man den Film länger bzw. wärmer als normal entwickelt.

Wenn Du das selbst in der Duka machst, ist das ja kein Problem.
Dann gehtst Du einfach nach dem Beipackzettel des Films vor.
Da steht ja drin, wieviele Minuten bei welcher Temperatur und welchem Entwickler.

Wenn Du diese sog. "Push-Entwicklung" in einem Labor machen lassen willst,
- werden das nur Fachlabors anbieten
- kostet das nochmal einen Aufpreis (und dauert vermutlich länger)
- würde ich mich nicht darauf verlassen, daß dieser Extrawunsch dann auch tatsächlich berücksichtigt wird.

Also: selber pushen ist kein Problem, extern pushen lassen würde ich mir dreimal überlegen.

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