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alte Contax von Zeiss

Allgemeine Fragen rund um die Analog-Fotografie.

Moderator: ft-team

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mwolf
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alte Contax von Zeiss

Beitrag von mwolf » Mi Jun 27, 2012 12:34 am

hallo,
nachdem meine billige Digitalcamera einer Meereswelle zum Opfer fiel hab ich mich meine alte Contax von Zeiss wieder hervorgekramt und mich wegen einiger Fragen hier mal registriert.

Zur Kamera:
Contax von Zeiss Ikon
Baujahr so um die 50ziger schätze ich
Objektiv; Sonnar 1:2 50mm Zeiss Opton

Die Kamera ist in bestem Zustand und voll funktionsfähig.
Nein ! Ich verkauf sich nicht :wink:

Nun meine Frage(n) :
Ist es sinnvoll - wenn überhaupt möglich - das Objektiv auf eine Digitalkamera "aufzusetzen" ?
(hatte schon mal deswegen gegoogelt. Scheint aber nicht so einfach zu sein)

Da ich eher der Wenig-Fotografierer bin (vielleicht 5-10 Filme pro Jahr) überlege ich ob ich nicht einfach wieder mit dieser Kamera und Rollenfilm Fotos mache und diese dann digitalisieren lasse.
Wäre das von der Qualität und den Kosten vielleicht sogar die günstigere Lösung (?)

schonmal Danke und Grüße

Wolfgang

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Johnars
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Beitrag von Johnars » Mi Jun 27, 2012 10:13 am

Nein günstiger nicht, aber vermutlich Datensicherer auf ca. 60-100 Jahre!
Denn das entwickeln und Einscannen kostet ja auch jedesmal!

Gruss Armin

mwolf
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alte Contax von Zeiss

Beitrag von mwolf » Mi Jun 27, 2012 6:12 pm

hallo Johnars,
bei "günstiger" dachte ich daran dass ich, wenn ich das Objektiv für eine Digi-Kamera benutze wahrscheinlich eine Spiegelreflex benötige. Und werden sicher ein paar 100 Euro fällig denke ich.

Noch eine Zusatzfrage zur Digitalisierung:
Farbfilm oder Diafilm oder egal ?

Grüße Wolfgang

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fotoart
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Beitrag von fotoart » Fr Jul 06, 2012 1:43 pm

Hallo,
so wie es Dir geht wird es in Zukunft noch vielen gehen meiner Vermutung nach, sie lassen die digitale Knipse liegen und holen die alte Analoge wieder raus.
Meinen Glückwunsch zu dieser Entscheidung, nur die, die im Wahn moderner Technik ihr gesamtes analoges Equipment billig verkauft haben werden sich nun wieder ärgern
aber es gibt genügend analoge und historische Kameras die alle funktionieren.

Habe das Fotografieren mit analogem Mittelformat neben digitaler Technik nie aufgegeben und fülle heute Ausstellungen mit Aufnahmen aus der Hasselblad.
Wende das Hybridverfahren selber an, analoge Aufnahme auf Rollfilm, Digitalisieren der Negative mit Durchlicht-Scanner, Bearbeitung und Ausdruck mit Großformatdrucker.

Bei 5-10 Filmen im Jahr lohnt sich diese analoge Methode auf jeden Fall auch wenn das Scannen ein Dienstleister machen muss.
Eine DSLR würde mehrere 100 Euro kosten, der Scann eines 6x6 s/w Negatives kostet etwa 2,- € höchstens, da kann man viele Bilder scannen bis der Preis einer Kamera erreicht ist.
Das Scannen ist aufwendig, vor allem die Staubentfernung per Bildbearbeitung denn man kann den Scanner kaum so gut reinigen,
dass nicht kleine Spuren auf dem digitalisierten Bild zu sehen sind.

Mache Dir Mut die Contax für gelegentliche Fotografie zu verwenden und dafür das Hybridverfahren einzusetzen.
Die Serienbildfunktion von großen Digitalkameras in wenigen Minuten viele hunderte Bilddateien zu erzeugen hat sich im Hobbybereich hoffentlich bald erschöpft und
es wird wieder ein Bild gemacht und zwar ganz bewusst, wichtig ist die qualitative Wahrnehmung und weniger die Stückzahl.

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Fr Jul 06, 2012 3:07 pm

Wenn Du schon davor vorhast, die Film zu digitalisieren, dann würde ich Diafilm nehmen:
Dann hast Du zusätzlich Dias und kannst sie an die Wand projizieren.
Ein Diaprojektor ist deutlich billiger als ein Beamer und hat mehr Megapixel.


Auch wenn das 50mm Sonnar ein Zeiss-Objektiv ist - als Festbrennweite ist das immer noch nur ein 1x-Zoom. Als alleiniges Objektiv an einer Digitalkamera ist das extrem puristisch:
Kein Autofokus, Kamera vermutlich ohne Scharfstellhilfen, keine Blendensteuerung (d.h. Messung durchs abgeblendete Objektiv), Verwendung von Bajonett-Adaptern zweifelhafter Qualität, usw.


Was das Scannen der Filme angeht:
Wenn Du bei der Entwicklung des Films gleich mit ankreuzt "bitte 1x auf CD scannen", dann ist die Qualität oft grausig.
Sinnvoller ist es, die scan-würdigen Bilder auszuwählen und dann zum digitalisieren in kompetente Hände zu geben.


Selbst scannen ist auch möglich, gute Scanner sollte es gebraucht günstig geben, kostet aber doch viel Zeit.

mwolf
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Beitrag von mwolf » Sa Jul 07, 2012 12:27 am

@fotoart:
danke für die Glückwünsche ;-)
im Grunde bin ich ja eigentlich der Technik-Mensch aber ich frage mich trotzdem immer "brauche ich das" und "welchen Nutzen hat das für mich". (Deshalb auch hier im Forum meine Fragen)
Es ist tasächlich so dass ich, nachdem ich die Digitale hatte mindestens die 3-fache Anzahl an Bildern mit weniger "Qualität" gemacht hatte. Ich meine jetzt nicht die Bildqualität in Pixel sondern die (ich sag mal) Qualität des Motivs.

Ich bin ja wie schon gesagt eher einer der sich nur gelegentlich interessante Motive heraussucht.
Mit der analogen Kamera werde ich mich wohl auch wieder mehr auf das Einzelbild konzentrieren - denke ich - als "wahllos" auf den Auslöser zu drücken und zuhause die Spreu vom Weizen zu trennen ;-)

Was meinst du mit "Hybridverfahren" ?
Analoge (Negative) digitalisieren ?


@Kao Tai
Als alleiniges Objektiv an einer Digitalkamera ist das wirklich eher eine Verschlechterung. Daran hatte ich garnicht gedacht.
Bei meiner Contax hatte ich als Fotolaie mit dem manuellen Einstellen selten schlechte Ergebnisse.
Danke für den Tip zum Scannen. Ich werde mich mal in einem Fachgeschäft schlau machen.
Das heisst eigentlich haben wir in unserer Firma (Handwerk) auch Kontakt zu Fotolabors ... das wäre auch eine Idee.

Dann erstmal allen Danke für die vielen Tips und den Stupps zur Entscheidung. Bei Gelegenheit hol ich mir mal einen Film und werd euch das Ergebnis mitteilen.

P.S. Es freut mich wirklich sehr dass es noch Foren gibt in denen man vernünfige Antworten bekommt. Ist auch selten geworden.

Grüße

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fotoart
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Beitrag von fotoart » Sa Jul 07, 2012 3:44 pm

Hallo,
bin zwar Fotograf aber von kommerziellen Aufträgen abgesehen nehme ich nur selten Motive mit der Kamera auf,
die meiste Wahrnehmung und das Sehen passiert ohne Kamera.
Bilder aufnehmen ist ein besonderer Prozess der Würdigung und Achtung von Natur und Leben, das geht nicht mit Dauerknipsen mittels Handy oder DSLR.

Deshalb ist eine Contax für seltene Aufnahmen besser geeignet denn bei 12 Bildern pro Rollfilm und Entwicklungskosten bzw. Kosten für Abzüge
geht jedem aufgenommenen Bild ein Denkprozess voraus, eine Besinnung.

Das sind alles Qualitäten die von der Industrie digitaler Technik abgesagt wurden, sie behaupteten das Gegenteil und es werden digitale Bilddateien grenzenlos ohne Sinn und Ziel generiert,
dabei viele externe Festplatten gefüllt aber jeder Mitteleuropäer hat zum Besitz irgendein digitales Aufnahmegerät käuflich erworben als Neuware im Geschäft.
Macht es wirklich Freude wenn man ganz viele externe Festplatten voll mit mittelmäßigen Bilddateien besitzt, diese irgendwann den Geist aufgeben oder
macht es mehr Freude wenn man ein gutes Bild vergrößert an der Wand hängen hat zum Anschauen, Lieben oder Verschenken?

@KaoTai, Dias sind in sofern weniger geeignet, besonders bei s/w, weil es keine Negative gibt. Das Einscannen von Negativen die s/w aufgenommen wurden
bringen bessere Tonalität in den Grautönen als ein Dia umgewandelt.
Projektor oder Beamer sind um das Bild an die Wand oder in eine Ausstellung zu hängen nicht so interessant, da ist Druck mit Print notwendig.
PowerPoint Präsentationen mit Beamer bekommt man heute bei jeder simplen und banalen Vorführung, ist eine Förderung nicht nötig, gibt es schon zu oft.

Wer mit einer historischen Kamera fotografiert möchte Bilder machen die selten sind aber für unsere Zeit vom Motiv her wichtig,
das bedeutet Entschleunigung des Prozesses und Reduktion der Quantität zu Gunsten der Qualität.

buerokratiehasser
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Beitrag von buerokratiehasser » Sa Jul 07, 2012 8:45 pm

Der Vorteil des Dias ist ein Sofortpositiv ohne "Vergrößerung" oder "Scannen". Du mußt die Dinger noch nicht mal rahmen (das schneidet ja auch was vom Bild weg)
Nachteil: es ist ein bißchen klein und anstrengend unter der Lupe zu betrachten.

Die Auflösung ist bei einem scharfgestellten, guten Objektiv und Fuji-Diafilm (Sensia 100, Velvia 50, auch die 200 und 400 sind überraschend gut, aber nicht so kontrastig) einfach jenseits jeglicher Digitalitis, lediglich die neuen Plastikbomber mit 30.. 40 MPix kommen gerade so ran, zwar ist die Grenzauflösung auf Film wohl technisch noch höher (125lp/mm -> 250*36*250*24= 9000*6000, Datenblätter gehn noch höher), aber der Kontrast ist flau, während Digital fast 100 % Kontrast bis zum Schluß macht.

Die Auflösung (>100 lp/mm) ist so hoch, daß es ein ernsthaftes Problem ist, sie mit bezahlbaren Mitteln vom Kleinbild zu scannen, wirklich gute Scanner haben 4800 dpi, man bräuchte aber 7200 oder 9600.

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fotoart
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Beitrag von fotoart » So Jul 08, 2012 10:58 am

Hier geht es um Mittelformat, hat mit Dias wie sie spießige Leute in großen Mengen vom Urlaub per Kleinformat in vielen Kisten zu stehen haben nichts zu tun.
Mittelformat-Dias in s/w machen nur Leute die vor Geld nicht wissen wohin denn sowohl vom fachlichen als auch vom künstlerischen Standpunkt nicht
nur völlig unnötige Geldausgabe, die Qualität ist auch nicht besser.
Die Philosophie heißt vom Negativ zum Positiv bringt den Kick im Leben, wenn immer alles positiv ist wird es nicht bemerkt und geht unter.

KaoTai

Beitrag von KaoTai » So Jul 08, 2012 11:46 am

fotoart hat geschrieben:Hier geht es um Mittelformat

Kann sein, daß es DIR um Mittelformat geht.

In dem Thread geht es um eine Zeiss Contax und das ist m.W. ein Kleinbild-Kamera (also für 135er Filmpatronen).

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Topfenfranz
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Beitrag von Topfenfranz » So Jul 08, 2012 1:49 pm

fotoart hat geschrieben:Mittelformat-Dias in s/w machen nur Leute die vor Geld nicht wissen wohin denn sowohl vom fachlichen als auch vom künstlerischen Standpunkt nicht nur völlig unnötige Geldausgabe, die Qualität ist auch nicht besser.
Da muss ich dir energisch widersprechen, mein Lieber. Ich habe noch einige Landschaftsaufnahme, welche ich damals im Mittelformat gemacht habe, einige 6x7 und einige 6x9, davon etliche in Schwarz-Weiss und Geld habe ich nie soviel gehabt, daß ich es hätte durch unnützen Kram vernichten müssen. Auf den Schwarz-Weiss-Dias sehe ich Blätter, die im KB-Format gerade mal zu erahnen gewesen wären. Nein, mein Lieber, allein von der Auflösung her ist Mittelformat mit Kleinbild in keiner Weise vergleichbar.
Lumix LX3 (18mm) + Lumix LX3 (24-60mm) + PL2+PM1 (überwiegend 15mm und 90mm), aber auch 140-400mm (OM)

Gruss Topfenfranz, der den Schuß nicht hört und den Blitz nicht sieht, aber das Donnerwetter spürt

mwolf
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Beitrag von mwolf » So Jul 08, 2012 4:34 pm

zur Info:
das ist eine Contax-iiia also Kleinbild (Rollfilm)
Ich musste den Film beim Einlegen am Anfang immer etwas "abreissen" damit er in die Spule passt. ;-)
Hersteller Zeiss Stuttgart.
Baujahr schätze ich mal so Anfang der 50er
Zuletzt geändert von mwolf am So Jul 08, 2012 4:50 pm, insgesamt 1-mal geändert.

mwolf
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Beitrag von mwolf » So Jul 08, 2012 4:46 pm

fotoart hat geschrieben:die meiste Wahrnehmung und das Sehen passiert ohne Kamera ....geht jedem aufgenommenen Bild ein Denkprozess voraus, eine Besinnung
Da muss ich dir Recht geben. Umso mehr ich im Urlaub durch den Sucher gucke umso mehr fehlen mir zuhause die persönlichen Eindrücke. Deshalb nehme ich die Dinge auch lieber mit meinen eigenen Augen auf.
fotoart hat geschrieben:und es werden digitale Bilddateien grenzenlos ohne Sinn und Ziel generiert, dabei viele externe Festplatten gefüllt aber jeder Mitteleuropäer ...
Das beschränkt sich sicher nicht nur auf Mitteleuropäer. Man denke da nur an Touristen aus Asien.

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Johnars
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Beitrag von Johnars » So Jul 08, 2012 6:28 pm

das ist eine Contax-iiia also Kleinbild (Rollfilm)
Du hast da ein Grundlegendes Missverständnis. Auch wenn der perforierte 35mm Film aufgerollt wird nennt man in nicht Rollfilm sondern Kleinbild oder 35mm Film.
Rollfilm wäre dann eben die Bezeichnung für 120 er Film also Mittelformat!

Gruss Armin

mwolf
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Beitrag von mwolf » So Jul 08, 2012 6:54 pm

@Armin
danke für den Hinweis.
Das werden aber nicht die einzigsten Grundlagen sein die mir bei diesem Thema fehlen. ;-)

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